Betreff
Sanierung des Hallenbades; hier: Übersicht der möglichen Sanierungsvarianten unter Berücksichtigung der Baukosten, eines Bauablaufplans sowie mit Rückblick auf vergangene Investitionen seit 2010
Vorlage
0654/2020-2025
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

 

Im Hallenbad Brakel weisen die Anschlussfugen der um das Schwimmbecken laufenden Schwallwasserablaufrinne erhebliche Undichtigkeiten auf, sodass es zu starken Schäden am darunterliegendem Stahlbetontragwerk des Beckenumgangs gekommen ist.

 

Detaillierte Einblicke hatte bereits Herr Dr.-Ing. Duzia anhand einer Präsentation in der Betriebsausschusssitzung am 19. Januar 2023 gegeben. Weitere Einblicke konnten durch die Ortsbesichtigung am 01. März 2023 gesammelt werden.

 

Auf Grundlage der vorliegenden Gutachten und Kostenaufstellungen ergeben sich die in der Anlage aufgeführten Sanierungsvarianten.

 

Um das Hallenbad Brakel baulich zukunftssicher zu sanieren ist die Ausführung der Variante 4 unumgänglich.

Hierzu wird noch in diesem Jahr 2023 das geschwächte Stahlbetontragwerk durch eine Stahlkonstruktion mit entsprechender Korrosivitätsklasse ersetzt.

Bei Umsetzung einer Betonsanierung ist es wahrscheinlich, dass das Verfahren aufwendiger als vorausgesetzt ausgeführt werden muss. Hierdurch können die Kosten sowie die Bauzeit im Nachgang wesentlich steigen. Der Kostenansatz für die Montage einer Stahlkonstruktion ist realistischer einzuschätzen. Somit werden unvorhersehbare Kosten eingegrenzt und eine schnelle Durchführung ermöglicht.

Aufgrund der sehr feuchten, wie auch chlorreichen Umgebung kann es in Zukunft immer wieder zu Betonschäden am Tragwerk des Beckenumgangs kommen. Eine Stahlkonstruktion ist hier gegenüber einer Betonsanierung nachhaltiger und kann bei eventuellen Schäden einfacher ertüchtig werden.

In der Sommerpause 2024 werden die noch ausstehenden Sanierungsmaßnahmen im Bereich des Beckenumgangs, der Schwallwasserablaufrinne und des Beckens vorbehaltlich der weiteren Planungen und Lieferzeiten durchgeführt.

Die Sanierung des Beckenumgangs umfasst die fachgerechte Ausbildung der Anschlussfuge zwischen Beckenumgang und Beckenkopf. Weiterhin sind zur Gewährleistung der Rutschfestigkeit Arbeiten am Beckenumgang zwingend notwendig.

Außerdem wird der Beckenkopf abgeschnitten um die Schwallwasserablaufrinne aus einer Edelstahlvariante breiter herzustellen. Der derzeit vorzufindende, schmal ausgeführte Zustand der Schwallwasserablaufrinne hat wesentlichen Anteil an den vorhandenen Schäden.

 

Nach Umsetzung der o. a. Sanierungsmaßnahmen bleibt lediglich das Schwimmbecken in dem vorhandenen, sanierungsbedürftigen Zustand. Nach Recherche wurden seit über 35 Jahren keinerlei Sanierungsmaßnahmen am Schwimmbecken durchgeführt.

Dementsprechend sollte eine Beckensanierung als Edelstahlvariante berücksichtigt werden. Diese Sanierungsvariante geht mit der Sanierung der Schwallwasserablaufrinne aus Edelstahl einher. Eine weitere Wartungsfuge zwischen Edelstahl-Ablaufrinne und dem Becken wird umgangen.

Zur Unterstützung der Sanierungsmaßnahme wird eine Programveröffentlichung der Bundesförderung ,,Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur‘‘ in 2023 erwartet.

 

Die Variante 4 ist eine zukunftsorientierte Investition. Hierdurch wird die Beckensanierung als wesentlicher Sanierungspunkt berücksichtigt. Durch die Umsetzung der nachhaltigen Variante 4 werden weitere Bauschäden umgangen und der Bäderbetrieb langfristig aufrechterhalten.

               

Bauablaufplan:

  • In der Sommerpause 2023 wird das geschwächte Stahlbetontragwerk mittels einer Stahlkonstruktion ertüchtig. Hierdurch wird der Bäderbetrieb langfristig gesichert.
  • Im laufenden Jahr 2023 werden Fördergelder nach Veröffentlichung des Bundesförderprogramms beantragt.
  • In der Sommerpause 2024, gegebenenfalls 2025 werden die noch ausstehenden Sanierungsmaßnahmen umgesetzt.

 

 

 

 

Vergangene Sanierungsmaßnahmen der letzten 13 Jahre

  • Schwimmbadtechnik 250.000,00 €
  • Fassadendämmung    35.000,00 €
  • Unterdecke Schwimmhalle (inkl. Schaumglas) 150.000,00 €
  • WC-Anlagen Eingangsbereich 20.000,00 €
  • Erneuerung Lüftungsanlage (Schwimm- u. Cafeteria Bereich) 180.000,00 €
  • Dämmung oberhalb tragender Decke 90.000,00 €
  • Glasfassade zur Cafeteria 75.000,00 €
  • Sanierung Umkleidebereich und Eingangsbereich 500.000,00 €
  • Kassenautomat 95.000,00 €
  • Sanierung Schwallwasserbehälter 80.000,00 €

 

Absehbare Sanierungsmaßnahmen

 

  • Brandschutzmaßnahmen nach Brandschutzkonzept (kurzfristig)
  • Sanierung Hauptanschluss Frischwasser (kurzfristig)
  • Umrüstung auf LED der Sporthallenbeleuchtung (kurzfristig)
  • Prüfung der elektrischen Anlagen inkl. ggf. Instandsetzung(kurzfristig)
  • Lüftung Sporthallenbereich (mittel- bis langfristig)
  • Sanierung Teilbereich Sauna (mittel- bis langfristig)
  • Sanierung Umkleiden u. Sanitäranlagen Sporthallenbereich (mittel – bis langfristig)
  • Sanierung Filterkammern (mittel- bis langfristig)

 

 


Anlagen:

 

1)      Übersicht Sanierungsvarianten inkl. Kostenprognose

2)      Systemskizzen

3)      Ansicht Stahlkonstruktion

 


Beschlussvorschlag:

 

Der Betriebsausschuss der Stadt Brakel schlägt dem Rat der Stadt Brakel vor, den Sperrvermerk für den Haushaltsansatz 424-23-001 in Höhe von 500.000,00 € aufzuheben, um erste Arbeiten zur Aufrechterhaltung des Bäderbetriebes in der Sommerpause 2023 umzusetzen.

Weiterhin schlägt der Betriebssauschuss der Stadt Brakel dem Rat der Stadt Brakel vor, dass die Verwaltung entsprechende Fördergelder zur Umsetzung der Variante 4 bei Veröffentlichung des Bundesförderprogramms ,,Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur‘‘ beantragt.

 

 


Haushaltsrechtliche Auswirkungen:

 

Zur Aufrechterhaltung des Bäderbetriebes zur Hallenbadsaison 2023/2024 wurden für Baumaßnahmen unter 424-23-001 Mittel in Höhe von 500.000,00 € vorgesehen. Der Haushaltsansatz wurde mit einem Sperrvermerk versehen.