Sachverhalt:
Im Hallenbad Brakel weisen
die Anschlussfugen der um das Schwimmbecken laufenden Schwallwasserablaufrinne
erhebliche Undichtigkeiten auf, sodass es zu starken Schäden am
darunterliegendem Stahlbetontragwerk des Beckenumgangs gekommen ist.
Detaillierte Einblicke hatte
bereits Herr Dr.-Ing. Duzia anhand einer Präsentation in der
Betriebsausschusssitzung am 19. Januar 2023 gegeben. Weitere Einblicke konnten
durch die Ortsbesichtigung am 01. März 2023 gesammelt werden.
Auf Grundlage der vorliegenden
Gutachten und Kostenaufstellungen ergeben sich die in der Anlage aufgeführten
Sanierungsvarianten.
Um das Hallenbad Brakel
baulich zukunftssicher zu sanieren ist die Ausführung der Variante 4
unumgänglich.
Hierzu wird noch in diesem
Jahr 2023 das geschwächte Stahlbetontragwerk durch eine Stahlkonstruktion mit
entsprechender Korrosivitätsklasse ersetzt.
Bei Umsetzung einer Betonsanierung ist es wahrscheinlich, dass das
Verfahren aufwendiger als vorausgesetzt ausgeführt werden muss. Hierdurch
können die Kosten sowie die Bauzeit im Nachgang wesentlich steigen. Der
Kostenansatz für die Montage einer Stahlkonstruktion ist realistischer
einzuschätzen. Somit werden unvorhersehbare Kosten eingegrenzt und eine
schnelle Durchführung ermöglicht.
Aufgrund der sehr feuchten, wie auch chlorreichen Umgebung kann es in
Zukunft immer wieder zu Betonschäden am Tragwerk des Beckenumgangs kommen. Eine
Stahlkonstruktion ist hier gegenüber einer Betonsanierung nachhaltiger und kann
bei eventuellen Schäden einfacher ertüchtig werden.
In der Sommerpause 2024
werden die noch ausstehenden Sanierungsmaßnahmen im Bereich des Beckenumgangs,
der Schwallwasserablaufrinne und des Beckens vorbehaltlich der weiteren
Planungen und Lieferzeiten durchgeführt.
Die Sanierung des Beckenumgangs
umfasst die fachgerechte Ausbildung der Anschlussfuge zwischen Beckenumgang und
Beckenkopf. Weiterhin sind zur Gewährleistung der Rutschfestigkeit Arbeiten am
Beckenumgang zwingend notwendig.
Außerdem wird der Beckenkopf
abgeschnitten um die Schwallwasserablaufrinne aus einer Edelstahlvariante
breiter herzustellen. Der derzeit vorzufindende, schmal ausgeführte Zustand der
Schwallwasserablaufrinne hat wesentlichen Anteil an den vorhandenen Schäden.
Nach Umsetzung der o. a. Sanierungsmaßnahmen bleibt lediglich das
Schwimmbecken in dem vorhandenen, sanierungsbedürftigen Zustand. Nach Recherche
wurden seit über 35 Jahren keinerlei Sanierungsmaßnahmen am Schwimmbecken
durchgeführt.
Dementsprechend sollte eine Beckensanierung als Edelstahlvariante
berücksichtigt werden. Diese Sanierungsvariante geht mit der Sanierung der
Schwallwasserablaufrinne aus Edelstahl einher. Eine weitere Wartungsfuge
zwischen Edelstahl-Ablaufrinne und dem Becken wird umgangen.
Zur Unterstützung der
Sanierungsmaßnahme wird eine Programveröffentlichung der Bundesförderung
,,Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und
Kultur‘‘ in 2023 erwartet.
Die Variante 4 ist eine zukunftsorientierte Investition. Hierdurch
wird die Beckensanierung als wesentlicher Sanierungspunkt berücksichtigt. Durch
die Umsetzung der nachhaltigen Variante 4 werden weitere Bauschäden umgangen
und der Bäderbetrieb langfristig aufrechterhalten.
Bauablaufplan:
- In der Sommerpause 2023 wird das
geschwächte Stahlbetontragwerk mittels einer Stahlkonstruktion ertüchtig.
Hierdurch wird der Bäderbetrieb langfristig gesichert.
- Im laufenden Jahr 2023 werden
Fördergelder nach Veröffentlichung des Bundesförderprogramms beantragt.
- In der Sommerpause 2024,
gegebenenfalls 2025 werden die noch ausstehenden Sanierungsmaßnahmen
umgesetzt.
Vergangene
Sanierungsmaßnahmen der letzten 13 Jahre
- Schwimmbadtechnik 250.000,00 €
- Fassadendämmung 35.000,00 €
- Unterdecke Schwimmhalle (inkl.
Schaumglas) 150.000,00 €
- WC-Anlagen Eingangsbereich
20.000,00 €
- Erneuerung Lüftungsanlage
(Schwimm- u. Cafeteria Bereich) 180.000,00 €
- Dämmung oberhalb tragender Decke
90.000,00 €
- Glasfassade zur Cafeteria 75.000,00
€
- Sanierung Umkleidebereich und
Eingangsbereich 500.000,00 €
- Kassenautomat 95.000,00 €
- Sanierung Schwallwasserbehälter
80.000,00 €
Absehbare Sanierungsmaßnahmen
- Brandschutzmaßnahmen nach
Brandschutzkonzept (kurzfristig)
- Sanierung Hauptanschluss Frischwasser
(kurzfristig)
- Umrüstung auf LED der
Sporthallenbeleuchtung (kurzfristig)
- Prüfung der elektrischen Anlagen
inkl. ggf. Instandsetzung(kurzfristig)
- Lüftung Sporthallenbereich
(mittel- bis langfristig)
- Sanierung Teilbereich Sauna
(mittel- bis langfristig)
- Sanierung Umkleiden u.
Sanitäranlagen Sporthallenbereich (mittel – bis langfristig)
- Sanierung Filterkammern (mittel-
bis langfristig)
Anlagen:
1) Übersicht Sanierungsvarianten inkl. Kostenprognose
2) Systemskizzen
3) Ansicht Stahlkonstruktion
Beschlussvorschlag:
Der Betriebsausschuss der Stadt Brakel schlägt dem Rat der Stadt
Brakel vor, den Sperrvermerk für den Haushaltsansatz 424-23-001 in Höhe von
500.000,00 € aufzuheben, um erste Arbeiten zur Aufrechterhaltung des
Bäderbetriebes in der Sommerpause 2023 umzusetzen.
Weiterhin schlägt der Betriebssauschuss der Stadt Brakel dem Rat der
Stadt Brakel vor, dass die Verwaltung entsprechende Fördergelder zur Umsetzung
der Variante 4 bei Veröffentlichung des Bundesförderprogramms ,,Sanierung
kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur‘‘ beantragt.
Haushaltsrechtliche
Auswirkungen:
Zur Aufrechterhaltung des Bäderbetriebes zur Hallenbadsaison 2023/2024
wurden für Baumaßnahmen unter 424-23-001 Mittel in Höhe von 500.000,00 €
vorgesehen. Der Haushaltsansatz wurde mit einem Sperrvermerk versehen.