Zum 01.03.2020 erfolgte die Einrichtung eines externen Quartiersmanagements für die Brakeler Innenstadt durch das begleitende Büro Junker+Kruse. Die Tätigkeit war vorerst für ein Auftaktjahr befristet und endet nach einer corona-bedingten zeitlichen Verlängerung zum 31.05.2021.

Aufgrund der Corona-Pandemie und der Einschränkungen für Leistungsbausteine des beauftragten Quartiersmanagements (hier: z.B. Netzwerkarbeit /-veranstaltungen, umfangreiche Kontaktaufnahme und Projektentwicklung mit Innenstadtakteuren, Beteiligungsformate) waren nicht alle formulierten Ziele / Maßnahmenbereiche innerhalb dieses Auftaktzeitraumes realisierbar.

Im Vordergrund stand daher die Projekterarbeitung und Ideenentwicklung in Zusammenarbeit mit dem Lenkungskreis Quartiersmanagement. Ein Sachstandsbericht dazu erfolgte in der Ausschusssitzung am 15.03.2021.

In diesem Zusammenhang wurde auch beschlossen, den Lenkungskreis für die Zukunft nicht erneut zu besetzen und eine Berichterstattung zur Innenstadtentwicklung aufgrund der geplanten Sitzungsanzahl des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing unmittelbar in diesem Gremium vorzusehen.

Aufbauend auf den Inhalten und Ausführungen zu den Aufgaben und Tätigkeiten der städtischen Wirtschaftsförderung, die ebenfalls in der Ausschusssitzung nochmals gesondert detailliert vorgestellt werden, sowie den Erfahrungen aus dem kontinuierlichen Stadtmarketingprozess und den Ergebnissen der IFH-Studie „Vitale Innenstädte 2020“ zeigt sich, dass eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung der Innenstadt im Bereich von Einzelprojekten /-maßnahmen durch die Aufgabenwahrnehmung in der Verwaltung (Wirtschaftsförderung / Stadtmarketing) durchführbar ist.

Die direkte Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Werbering bestätigt, dass sich Synergieeffekte positiv auswirken und diese die Netzwerkarbeit zwischen Politik, Verwaltung und Handel erheblich erleichtert.

Die Mitgliedschaft des Werberings Brakel in der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland (bcsd) als Interessensverband bietet zudem zusätzliche Informationsmöglichkeiten (Entwicklungs- / Erfahrungsperspektiven, Kontaktdaten, best-practise-Beispiele) im Bereich des Stadtmarketings.

Bei der bisherigen Umsetzung des Quartiersmanagements durch ein externes Beratungsbüro wurde erkennbar, dass ein externes Know-How in Teilbereichen von hoher Wichtigkeit sein kann, um neue Ideen und Vorschläge zu erhalten.

Zugleich konnte festgehalten werden, dass durch eine Aufgabenwahrnehmung in der Verwaltung weitere Synergieeffekte zu erreichen sind, die auch durch eine direkte Berichterstattung und den inhaltlichen Austausch im Ausschuss ohne einen gesonderten Lenkungskreis bestätigt wurden.

In Teilthemen, wie dem Leerstandsmanagement und dem Dialog mit Immobilieneigentümern sowie der Unterstützung des Einzelhandels bei absatzpolitischen Maßnahmen und spezifischen Qualitätsstandards, wurde für eine effektive Zielerreichung deutlich, dass externe Unterstützung durch ein Beratungsbüro notwendig wird, um gezielte fachliche Kompetenz, Wissensbeschaffung und Erfahrungen aus anderen Beratungstätigkeiten zu nutzen.

Die Fachkompetenz spezialisierter Fachbüros zu o.g. Themen könnte daher zielgerichtet durch die Verwaltung eingebunden werden und die Zielgruppen der Einzelhändler und Gewerbetreibenden bzw. den Immobilieneigentümern bedarfsorientiert unterstützen. Die Informationsveranstaltungen zur Digitalisierung im Einzelhandel sowie die Veränderungen und Anforderungen in Zeiten der Corona-Pandemie haben gezeigt, dass hier Beratungsunterstützung – auch im Hinblick auf neue Vertriebsmöglichkeiten und digitale Themen – gefordert ist. Dieses gilt ebenfalls für die immobilienwirtschaftliche Beratung von (Leerstands-) Immobilieneigentümern, z.B. zu Umnutzungsmöglichkeiten und Vermarktung von gewerblichen Flächen.

Im Ergebnis wird daher vorgeschlagen, dass die Verwaltung die im Rahmen der von der Politik (Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing) formulierten Ziele und beschlossenen Maßnahmen - ohne ergänzendes externes Quartiersmanagement - federführend und eigenverantwortlich weiterentwickelt sowie bis zur Beschlussreife erarbeitet und anschließend umsetzt.

Personell würde dieser Vorschlag durch interne Umorganisation und ergänzende Einbindung von bestehenden Stellenanteilen aus der Verwaltung begleitet und realisiert.

In Bezug auf das externes Quartiersmanagement wird vorgeschlagen, die Umsetzung nicht in der bisherigen Form mit allen Leistungsbausteinen fortzusetzen. Stattdessen soll externes Know-How über eine bedarfsorientierte Beratung in speziellen immobilienwirtschaftlichen Fragestellungen von Leerstandseigentümern sowie absatzpolitischen Themen des Handels gezielt durch ein spezialisiertes Fachbüro angeboten und zukünftig in die Arbeit der Verwaltung eingebunden werden.

Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing beschließt:

1. Das bisherige Quartiersmanagement für die Brakeler Innenstadt durch ein externes Beratungsbüro wird nicht für ein weiteres Jahr fortgesetzt.

2. Die vorgestellte Aufgabenwahrnehmung der Wirtschaftsförderung / des Stadtmarketings der Stadt Brakel wird bei Bedarf durch gezielte externe Beratungsangebote für Immobilieneigentümer und Innenstadtakteure sowie den Handel und das Gewerbe unterstützt.

 - keine -