Sachverhalt:
In der Betriebsausschusssitzung am 30.03.2017 sind
die Saison- und Öffnungszeiten ab dem Jahr 2017 festgelegt worden (Beschlussvorlage 506/2014-2020).
U.a. wurde darauf hingewiesen, dass durch den
„Dauerbetrieb“, ohne durch Schlechtwetterphasen bedingte Bäderschließungen,
Überstunden entstehen und zur Einhaltung der Vorschriften des
Arbeitszeitgesetzes Zeiten von einem externen Schwimmmeisterersatzdienst /
Aushilfsschwimmmeister abgedeckt werden müssen.
Leider hat die Praxis gezeigt, dass auf den
Schwimmmeisterersatzdienst kein wirklicher Verlass war und es dem Bäder-Team
und der Bäder-Verwaltung sehr viel Geschick und Zeit gekostet hat, den Betrieb
des Sommer-Bades durch andere Kräfte aufrecht zu erhalten. Zu diesen Kräften
zählte ein Kollege aus einer Nachbarstadt sowie eine Kollegin, welche im Jahr 2017
erfolgreich ihre Ausbildung bei einer Nachbarstadt beendet hat und ihren
Ausbildungsblock „Freibad“ auf Kosten dieser Stadt in Brakel absolviert hat. Eine
solche „Kooperation“ ist für das Jahr 2018 wieder geplant. Dazu kam dann noch
die vierwöchige Erkrankung eines Mitarbeiters aus dem Kreis des Bäder-Teams der
Stadt Brakel.
Da auch andere Städte im Kreis Höxter
„Personalprobleme“ hatten (und auch noch haben), hat am 11.09.2017 das
erste Gespräch unter Beteiligung von vier Nachbarstädten stattgefunden. Ziel
soll es sein, in Zukunft für alle Städte einen „Personalpool“ aufzubauen (Interkommunale Zusammenarbeit), um Engpässe, wie oben
beschrieben, auf Kreisebene abdecken zu können. Eine Nachbarstadt hat bei
diesem Termin z.B. sofort die Initiative ergriffen und hat eine zur
Freibadaushilfe dort eingestellte Kraft dauerhaft eingestellt. Als zweiten
Schritt sollte auf Vorschlag einer Nachbarstadt eine durch ein Fachunternehmen
begleitete Organisationuntersuchung durchgeführt werden. Damit soll der
Bäderpersonalbedarf festgestellt / überprüft und rechtliche Aspekte geklärt
werden, bevor dann weiter über die erforderliche Anzahl der Fachkräfte in den
einzelnen Städten bzw. im Personalpool gesprochen wird. Entsprechende Angebote wurden
angefordert und liegen teilweise den einzelnen Städte zur Entscheidungsfindung
bereits vor. Nach den der Stadt Brakel vorliegenden Informationen wird eine
Nachbarstadt, vorbehaltlich der dort noch ausstehenden politischen
Beschlussfassung, eine solche Organisationsuntersuchung in Kürze beauftragen.
Ende Dezember 2017 ist die Stadt Brakel dann auch
noch durch einen Artikel in einer Fachzeitschrift auf ein Projekt der
„Interkommunalen Zusammenarbeit – Bäderkonzept“ im Saarland aufmerksam
geworden. Dort hat ein Landkreis ein „Kreisbäderkonzept“ auf die Beine gestellt
und ins Leben gerufen. Erstes Fazit der dortigen Bäderarbeitsgemeinschaft war
die Feststellung, dass alle Bäder im Kreis gebraucht werden und deren Erhalt
gesichert werden soll. Ferner wurden Effizienzverbesserungen definiert. Zur Zielerreichung
sind zum Beispiel kostenminimierende Maßnahmen wie gemeinsame Ausbildung des
Personals, Personalaustausch bei befristeter Unterbesetzung und gemeinsame
Beschaffungen angegangen worden.
Auch wurde ein Vorschlag erarbeitet, der vorsieht,
dass der Landkreis eine finanzielle Ausgleichfunktion übernimmt. Zur Zeit tagen
dort noch die „Bäder-Unter-Arbeitsgemeinschaften“ und zuständigen
Sachbearbeiter um Einsparpotentiale, aber auch Qualitätsverbesserungen durch
interkommunale Zusammenarbeit zu ermitteln.
Die Stadt Brakel wird „am Ball“ bleiben und sich mit
dem dortigen Ansprechpartner austauschen.
Da diese kreisweite „Findungsphase“ andauerte (und noch andauert), aber zur Aufrechterhaltung des Bäder-Betriebes der
Personalbedarf der Stadt Brakel im Herbst 2017 dringend abgedeckt werden musste,
wurde erst einmal für die Dauer von sechs Monate eine Aushilfe mit 19,5
Wochenarbeitsstunden eingestellt. Auf den
Einsatz des privaten Ersatzdienstes konnte seit dem verzichtet werden.
Ferner soll, vorbehaltlich der noch ausstehenden
politischen Beschlussfassung über den Haushalt der Stadt Brakel für das Jahr
2018, eine oben beschriebene Organisationsuntersuchung gemeinsam mit der oben genannten
Nachbarstadt beauftragt werden. Wünschenswert ist, dass auch noch andere
Nachbarstädte teilnehmen. Ziel ist es, evtl. schon für die Sommer-Bad-Saison
2018 eine Aussage zur weiteren Vorgehensweise zu bekommen. Da aber zum jetzigen
Zeitpunkt dieses Ziel nicht verbindlich fixiert werden kann, wird zur
Aufrechterhaltung des Bäderbetriebes der Stadt Brakel eventuell eine befristete
Weiterbeschäftigung der Aushilfe erforderlich sein.