Betreff
Inklusive Offene Ganztagsschule (IOGS) - Zusammenarbeit mit der Brüder-Grimm-Schule-
Vorlage
343/2014-2020
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

 

Der Kreis Höxter als Träger der Brüder-Grimm-Schule beabsichtigt ein offenes Ganztagsangebot (OGS) für die Schülerinnen und Schüler (SuS) der Förderschule ab dem Schuljahr 2016/2017 an der Schule zu schaffen. Die Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sprache beschult zurzeit 75 Kinder aus dem gesamten Kreisgebiet. Ein Angebot der Nachmittagsbetreuung besteht an der Schule derzeit nicht. Um die Schule weiterhin als attraktiven Lernort zu erhalten, wird seitens des Trägers und der Schule die Einrichtung eines freiwilligen offenen Ganztagsangebotes an der Schule für sinnvoll erachtet. Entsprechend einer Abfrage der Schule bei den Eltern ergab den Bedarf von ca. 12 Betreuungsplätzen.

 

In unmittelbarer Nähe hält die Stadt Brakel an den städt. Grundschulen ein offenes Ganztagsangebot (OGS) für die SuS der städt. Grundschulen seit Jahren vor. Zurzeit werden in den Betreuungsformen „Ganztag bis 16.oo Uhr“ insgesamt 100 SuS und „Betreuung bis Schulschluss“ insgesamt 82 SuS betreut. Der Caritasverband des Kreises Höxter e.V. führt aufgrund eines Kooperationsvertrages den Betrieb der OGS durch. Die Stadt Brakel beantragt und erhält als Zuwendungsempfänger die Fördergelder des Landes NRW zur OGS und zieht gem. der zurzeit geltenden Elternbeitragssatzung zur OGS die Elternbeiträge ein. Die Fördergelder, Elternbeiträge, gesetzliche Eigenanteile und zusätzliche städt. Mittel werden zur Deckung der Kosten der OGS eingesetzt und mit dem Kooperationspartner abgerechnet.

 

Eine enge Zusammenarbeit der städt. Grundschulen und der Brüder-Grimm-Schule besteht im inneren Schulbetrieb bereits seit Jahren. Aus pädagogischer Sicht wird eine Zusammenarbeit auch im offenen Ganztag für sinnvoll erachtet, um einen inklusiven Betreuungsgedanken zu verwirklichen. Eine entsprechende fundierte Zusammenarbeit könnte für alle Beteiligten Schule, Schulträger, Eltern und SuS zur Win-Win-Situation erwachsen. Die Betreuungsbedürfnisse der Förderschule können sich den vorhandenen Betreuungsstrukturen der städt. OGS problemlos anschließen und Synergieeffekte im Bildungsbereich freisetzen. Besonders soziale Kontakte an einem oder auch wechselnden Lernorten innerhalb der OGS würden zu einem bewussteren Miteinanderumgehen der SuS beitragen.

 

Die Bezirksregierung Detmold hält auf Anfrage des Kreises Höxter eine inklusive offene Ganztagsschule (IOGS) in Kooperation für zulässig.

 

Bei Zustandekommen einer IOGS werden in einem Kooperationsvertrag zwischen der Stadt Brakel und dem Kreis Höxter die Pflichten und Rechte der Vertragspartner festgehalten. Die Anzahl der zur Verfügung gestellten Plätze in der IOGS für die Förderschule wird auf 12 Plätze begrenzt. Die Begrenzung ist in insoweit begründet, dass die städt. OGS aus Kapazitätsgründen 100 Plätze (4 Gruppen) in der Betreuungsform „Ganztag bis 16.00 Uhr“ zur Verfügung stellt und auch belegt sind. Zusätzliche Plätze stehen hierbei immer im engen Zusammenhang mit einem erhöhten Raumkontingent und verwaltungstechnischen Aufwand und sind achtsam zu bewerten. Die bis zu 12 Plätze begrenzte Anzahl für die Förderschule kann jedoch kompensiert und auch verwaltungstechnisch mit den hiesigen personellen Ressourcen abgewickelt werden. Ein darüber hinausgehender Bedarf wäre nur über eine in eigenständiger Trägerschaft des Kreises Höxter zu betreibende OGS zu bewältigen.

 

Die Stadt Brakel wird die Fördergelder beantragen und die Elternbeiträge analog der Satzung der Stadt Brakel zur OGS festsetzen und einziehen. Die durch die IOGS zusätzlich entstehenden Personalkosten durch die Caritas werden vom Kreis Höxter der Stadt Brakel in Gänze erstattet. Die verwaltungstechnischen Abrechnungen mit der Caritas übernimmt die Stadt Brakel und erhält eine prozentuale pauschale Aufwandsentschädigung gem. Kooperationsvereinbarung für die Abwicklung der administrativen Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Betrieb der IOGS. Zusätzlich aufzubringende städt. Mittel sind nicht zu erwarten und werden kostenstellenscharf mit dem Kreis Höxter als Schulträger abgerechnet. Im NKF-Haushalt werden die bedingten Mehraufwendungen durch die IOGS durch Erstattungen des Kreises gedeckt.

 

Der Kreistag des Kreises Höxter hat in seiner Sitzung am 17.12.2015 die Schaffung eines offenen Ganztagsangebotes (IOGS) ab dem Schuljahr 2016/17 in Kooperation mit der OGS der Grundschulen der Stadt Brakel zugestimmt.

 

 


Beschlussvorschlag:

 

Der Haupt- und Finanzausschuss begrüßt die Zusammenarbeit der städt. Grundschulen und der Brüder-Grimm-Schule im Bereich des inklusiven offenen Ganztagsangebotes und beauftragt die Verwaltung mit dem Abschluss eines Kooperationsvertrages mit dem Kreis Höxter als Schulträger der Förderschule unter der Prämisse einer haushaltsneutralen Abwicklung.

 


Haushaltsrechtliche Auswirkungen:

 

Es werden keine zusätzlichen städt. Mittel für die IOGS erwartet. Die bedingten Mehraufwendungen der IOGS werden kostenstellenscharf mit dem Kreis Höxter abgerechnet.