Betreff
Antrag auf Entfernung von 9 Linden in der Ringstrasse
Vorlage
093/2014-2020
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

 

Ein Anwohner der Ringstraße fordert die Entfernung von 9 Linden in der Ringstraße. Für seine Forderung werden verschiedene Argumente angeführt. Der Antrag wurde bereits im Haupt- und Finanzausschuss am 02.09.2014 diskutiert und letztendlich an den Bezirksausschuss Brakel verwiesen.

 

Im Rahmen der Baumkontrollen werden auch die besagten Linden in der Ringstraße regelmäßig kontrolliert. In den letzten Jahren ist von keinem der Bäume eine Verkehrsgefährdung ausgegangen. Ein regelmäßiger Formschnitt oder Rückschnitt der Bäume findet nicht statt. Von Fachleuten wird ein natürlicher Wuchs empfohlen, da übermäßiges Schneiden und Auslichten der Bäume auf lange Sicht nur zu Problemen führt. Von den Kräften des Bauhofes oder externen Fachfirmen werden in der Regel nur noch Rückschnitte an Bäumen vorgenommen, wenn das erforderliche Lichtraumprofil von Straßen und Gehwegen nicht mehr gegeben ist, wenn Bäume direkt an Hausfassaden wachsen oder wenn trockene Äste / Totholz einen Pflegeschnitt zur Erhaltung der Verkehrssicherheit erfordern.

 

Linden können ein Alter von über 100 Jahren erreichen. Im Stadtgebiet Brakel sind zahlreiche Linden vorhanden, die ein Alter von 80 Jahren und älter aufweisen können. Die Linden in der Ringstraße befinden sich im Anfangsstadium der Reifephase (Baumalter 15-80 Jahre). Somit können die Bäume unter normalen Umständen noch viele Jahre erhalten bleiben.

 

Die Kosten für das Fällen und Neuanpflanzen eines Baumes können mit ca. 2.000 € pro Baum angegeben werden. In diesen Kosten sind die Leistungen Fällen, Abtransport und Verwerten, Stubben-/Wurzelfräsen, Bodenaustausch, Erwerb und Pflanzen eines neuen Baumes mit ca. 16-18 cm Stammumfang, Verankerung des Baumes, Bewässerung und Anwuchskontrolle sowie ein Erziehungsschnitt enthalten. Je nach Baumart, Standort und Anzahl der zu pflanzenden Bäume können die Kosten variieren. Hierbei handelt es sich jedoch lediglich um die finanziellen Kosten. Die ökologisch nachteiligen Auswirkungen sind ebenfalls zu berücksichtigen.

 

Anhebungen und Unebenheiten in Gehwegen und Straßen treten bei Bäumen im innerstädtischen Bereich teilweise auf und können nicht immer gänzlich vermieden werden. Zur Beseitigung von Unfallgefahren werden „Stolperkanten“ unmittelbar entfernt. In den größtenteils gepflasterten Gehwegen können diese Arbeiten ohne großen Aufwand durchgeführt werden.

 

Aus fachlicher Sicht gibt es aktuell keine Argumente, die für eine Fällung der Bäume sprechen. Bislang sind nur Beschwerden eines Anwohners gegen die Bäume bekannt. In der Stadt Brakel ist es gängige Praxis, dass Bäume nur entfernt werden, wenn Krankheiten, Beschädigungen oder Pilz-/ Insektenbefall die Verkehrssicherheit gefährden, bzw. wenn auf Grund von Baumaßnahmen oder anderen äußeren Einflüssen ein Baum nicht erhalten werden kann. Im Zweifelsfall wird die Notwendigkeit einer Fällung durch externe Fachkräfte oder Sachverständige bestätigt.

 

Oftmals herangezogene Argumente wie z. B. Laub, Dreck, Verschattung, etc. stellen keinen Handlungsbedarf für eine Fällung dar.

 


Beschlussvorschlag:

 

Der Bezirksausschuss Brakel beschließt, die Linden in der Ringstraße nicht zu fällen.


Haushaltsrechtliche Auswirkungen:

 

Die Entfernung und Neuanpflanzung von 9 Linden in der Ringstraße würde mit rund 18.000 € zu Buche schlagen.