Sitzung: 26.04.2016 Haupt- und Finanzausschuss
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 375/2014-2020
Bürgermeister Temme heißt zu diesem Tagesordnungspunkt nochmals die drei
vorgenannten Gäste herzlich willkommen, hier ganz besonders Frau Marion Benzait, die seit dem 1. April 2016 als
Sozialarbeiterin in der Flüchtlingsarbeit in Brakel tätig ist und sich dem
Ausschuss heute vorstellt.
Zuvor geht Bürgermeister Temme auf die aktuelle Situation ein.
Brakel habe derzeit insgesamt 430 Zuweisungen und durch die Schließung der sog.
„Balkan-Route“ seien die Zahlen derzeit konstant. Wie sich dies konkret
gestalte, bittet er StOAR Loermann
um seinen Vortrag.
Dieser führt anhand eines Vortrages die
aktuellen Zahlen und Fakten auf. Von den 430 Zuweisungen seien mittlerweile 30
Personen anerkannt, die im Wohnheim bzw. Mietwohnungen wohnen, 7 anerkannte
Personen seien in andere Städte verzogen.
StOAR Loermann
führt weiter aus, dass in den zwei Wohnheimen im Brakeler Märsch“ sowie im
„Heinrich-Kluge-Weg“ derzeit 131 Personen untergebracht seien bei einer
Maximalbelegung von 194 Personen. Im Erlenhof wohnen 33 Personen (max. 75) und
nach dem erfolgten Bauabschnitt im Brakeler Märsch stünden weitere 58 Plätze
zur Verfügung. Mit diesen Kapazitäten werde die Stadt, unter Berücksichtigung
der seiner Zeit geplanten Zuweisungen für 2016, voraussichtlich bis Dezember
auskommen. Jedoch könne niemand sagen, wie sich die Situation weiter entwickelt
und man müsse für jeden Fall gerüstet bleiben, schließt StOAR Loermann seinen Vortrag.
Ratsherr Schulte geht auf die Verteilung nach dem „Königsteiner Schlüssel“
ein, wonach andere Städte „ihr Soll noch nicht erfüllt hätten“. Zum heute bei
der Stadt Brakel stattgefundenen „Auszahlungstag“ fragt er an, wie viele
Flüchtlinge ihr Geld beim Sozialamt abgeholt hätten bzw. wie viele Personen
dies versäumt hätten. Bürgermeister Temme
sagt ihm eine Antwort in der anstehenden Ratssitzung zu.
Sodann dankt Bürgermeister Temme StOAR Loermann für seinen Vortrag. Brakel habe mit seinen getroffenen
Maßnahmen vieles richtig gemacht, doch sei die Stadt auch von der
weltpolitischen Lage abhängig. Dann bittet er Frau Benzait, sich persönlich vorzustellen.
Frau Benzait,
gebürtige Höxteranerin, berichtet aus ihrem Werdegang. So sei sie nach ihrem
Studium 30 Jahre lang in Dachau bei München als Sozialarbeiterin in der
Flüchtlingsarbeit tätig gewesen. Zur Situation in Brakel führt sie aus, dass
die Schwerpunkte in den Bereichen Sprache, Bildung, Arbeit und Wohnung lägen,
um den Asylbewerber zu einem selbständigen Leben hinzuführen. Hinsichtlich der
psychologischen Versorgung sehe sie noch einen großen Bedarf.
Frau Bouzaima
geht auf den durch Arbeitsagentur, Jobcenter und Kreis eingerichteten
„Integration-Point“ ein. In Brakel gebe es etwa 50 Flüchtlinge zwischen 18-22
Jahre, die an insgesamt 341 zur Verfügung stehenden Maßnahmen teilnehmen
könnten. Sie bedauert, dass nicht genügend Lehrer vorhanden seien, um weitere Kurse
anbieten zu können. Hier würde bereits der SBH-West in Brakel unterstützen,
ebenso würden sie sich bei der Volkshochschule und dem Berufskolleg um Kurse
bemühen, um den Flüchtlingen eine Basis für eine Ausbildung schaffen zu können.
Bürgermeister Temme bedankt sich bei den Gästen für Ihr Kommen und für ihr Engagement bei der Flüchtlingsarbeit.