Beschluss:

 

Der Rat der Stadt Brakel beschließt einstimmig, einen „Runden Tisch“ einzuberufen bzgl. Überlegungen möglicher Maßnahmen zum Erhalt des Bewegungsbades im St. Vinzenz Krankenhaus.

 

Vorgeschlagener Teilnehmerkreis für den „Runden Tisch“:

 

  • Reinhard Spieß, Geschäftsführer der Holding
  • Franz-Josef Pollmann, Vorsitzender des Verwaltungsrates
  • Simon Schmale, Verwaltungsleitung
  • Pfarrer Wilhelm Koch
  • Heinz-Erhardt Ridder, Leiter physio-4-life
  • Bürgermeister Hermann Temme
  • Fraktionsvorsitzende des Rates der Stadt Brakel
  • Gerlind Kribbe, Brakel
  • Petra Reineke, Nieheim

Bürgermeister Temme begrüßt Herrn Simon Schmale, Verwaltungsleiter des St. Vincenz-Krankenhauses.

Bürgermeister Temme erteilt das Wort an Ratsherrn Schulte als Antragsteller. Dieser begründet seinen Antrag u. a. darin, dass das Bewegungsbad von vielen genutzt werde und Grundbestandteil der Stadt sei, auch im Hinblick auf die Familien- und Seniorenfreundlichkeit. Ratsherr Schulte zeigt Verständnis dafür, dass Einrichtungen „sich rechnen“ müssten, sieht aber auch hier die Kath. Kirche als Träger in der Pflicht soziale Einrichtung zu erhalten.

 

Bürgermeister Temme hebt die Bedeutung des Bades für die Stadt Brakel hervor, jedoch läge die Entscheidung bei der Krankenhaus-Holding. Hierzu erteilt er das Wort an Herrn Schmale, der zum Antrag Stellung bezieht.

 

Herr Schmale begründet die Notwendigkeit der Schließung u. a. mit der Abnahme der Verweildauer von Patienten im Krankenhaus. Gleichzeitig habe es Anfang des Jahres einen Investitionsstau gegeben, 55.000 € müssten für die Lüftungstechnik aufgebracht werden. Das Krankenhaus sei immer stärker dem Kostendruck ausgeliefert, eine Grund- und Regelversorgung weiche dem Weg der Spezialisierung. Hier zeige sich bereits eine positive Tendenz in der Leistungsentwicklung.

Herr Schmale betont, dass es auch für die Verantwortlichen des Krankenhauses eine schwere Entscheidung gewesen sei, das Bad zu schließen, jedoch solle das zur Verfügung stehende Geld zum Wohle der Patienten und des Personals investiert werde. Herr Schmale zeigt als Alternative die umliegenden Bewegungsbäder oder das städt. Hallenbad auf.

 

Auf die Frage von Ratsherr Tobisch teilt Herr Schmale mit, dass allen Verantwortlichen, auch des neuen Betreibers physio-4-life klar sei, das Bewegungsbad nicht weiterführen zu können.

 

Ratsherr Heilemann weist darauf hin, dass auch die Stadt in die Bäder investieren müsse, um diese zu erhalten. Es dürfe nicht alles unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit gesehen werden und bittet die Holding zu überlegen, die s. E. kleine Summe in das Bewegungsbad zu investieren

 

Ratsherr Tobisch hebt die Außendarstellung hervor. Aus dem gesamten Kreisgebiet würden junge Eltern die Angebote dort annehmen.

 

Ratsherr Lohre sieht die Stadt Brakel hier als falschen Ansprechpartner und beanstandet die Informationspolitik des Krankenhauses. Er weist zudem darauf hin, dass die Stadt jährlich eine Investitionspauschale von 200.000 € an das Krankenhaus zahle. Der Rat wolle die Bürger gern unterstützen, könne hier jedoch nur an die Verantwortlichen appellieren.

 

Diesem stimmt Ratsherr M. Hartmann ebenfalls zu und bittet die Verantwortlichen, einen Runden Tisch einzuberufen. Ratsherr Schulte schlägt hierzu abschließend vor, dass alle Seiten nach Möglichkeiten suchen sollten, das Bewegungsbad noch ein paar Jahre erhalten zu können.

 

Bürgermeister Temme schlägt eine Sitzungsunterbrechung vor, zwecks Fragestellung der zahlreichen Zuhörer.

 

Die Zuhörer äußern sich wie folgt:

-         gute Auslastung des Bades, es seien kaum freie Termine vorhanden,

-         Bewegungsbad ist ein Standortfaktor für Brakel,

-         keine Möglichkeit für ältere Menschen in die Nachbarstädte zu gelangen,

-         Hallenbad ungeeignet, da das Becken zu tief sei.

 

Die Bürgerinnen und Bürger appellieren abschließend ebenfalls an die Holding, einen Runden Tisch einzuberufen.

 

Nach Weiterführung der Sitzung und anschließender Diskussion beantragt Ratsherr M. Hartmann, den Bürgermeister zu beauftragen, ein Gespräch mit den Verantwortlichen zu suchen. Ratsherr Lohre ergänzt, dass die Entscheidungsträger die Vorstellungen der Betroffenen ernst nehmen und zum Gehör kommen könnten.