Nachtrag: 31.01.2012

Herr Dr. Münch von der GUV GmbH, Gesellschaft für Geohydraulik, Umweltberatung, Verfahrens- und Ingenieurtechnik mbH, stellt in Kurzform anhand von Schaubildern seine Bewertung des Systems der Gewinnungs- Speicherungs- und Transportanlagen der Trinkwasserversorgung der Stadt Brakel vom 22.12.2011 vor (Anlage 1).

Ratsfrau Grewe erkundigt sich nach Maßnahmen für den Ortsteil Bökendorf. Hier schlägt Herr Dr. Münch u. a. die Anpassung des bestehenden Wasserschutzgebietes vor.

Auf Nachfrage von Ratsfrau Hogrebe-Oehlschläger teilt Herr Dr. Münch mit, dass im Ortsteil Erkeln im Laufe der Zeit Sanierungsmaßnahmen von rd. 100.000 € und mehr anstehen, da es dort z. B. zu Einwachsungen der Quellfassungen kommt, Leitungen abgängig sind und das Wassereinzugsgebiet problematisch ist (Oberflächenwasser). Diese Sanierungsmaßnahmen sind seines Erachtens unwirtschaftlich. Nach grober Einschätzung von Herrn Dr. Münch kann auf Nachfrage von Ratsherrn M. Hartmann die Quelle Erkeln im jetzigen Zustand noch ca. 10 Jahre in Betrieb bleiben.

Ratsherr Lohre möchte erfahren, wie aus Sicht der Betriebsleitung und des Betriebsausschussvorsitzenden mit den jetzt gewonnenen Erkenntnissen der GUV weiter verfahren werden soll. Ratsherr Aßmann erklärt, dass der heutige Vortrag von Herrn Dr. Münch als Einstieg dienen soll und in den kommenden Sitzungen des Betriebsausschusses die Punkte sukzessiv abgearbeitet werden sollen. Weiter interessiert Ratsherrn Lohre, wie Herr Dr. Münch zu den Erkenntnissen kommt, aus welchen Richtungen und Schichten das Wasser kommt - diese Erkenntnisse hätten in Brakel bisher nie vorgelegen. Herr Dr. Münch begründet dies mit seiner Erfahrung als Tiefbohrtechniker, den bekannten Bodenschichten und aus Ergebnissen von Wasseruntersuchungen.

Ratsherr Wulff greift den Vorschlag von Herrn Dr. Münch auf, zwischen den Brunnen Sudheim und Ostheim einen weiteren Brunnen zu bauen und fragt, ob es nicht besser wäre, die bestehenden Brunnen einfach tiefer zu bohren. Herr Dr. Münch verneint dies und erklärt es u. a. an den bisher nicht vorliegenden Untersuchungen der Bodenschichten (bisher wurde überwiegen nur der Nitratgehalt untersucht) und den verschärften Vorschriften bzgl. des Sulfates.

Ratsherr Krömeke greift die von Herrn Dr. Münch dargestellte Problematik durch die Bundesstraße B64 auf, wonach z.B. nach seiner Kenntnis die ordnungsgemäße Schmutzwasserableitung auf der B64 nicht gegeben ist. Ratsherr Krömeke bittet diesbezüglich die Verwaltung eindringlich, kurzfristig Maßnahmen zu ergreifen. Herr Dr. Münch ergänzt in diesem Zusammenhang, dass ausschließlich der Straßenbaulastträger für solche Sicherungsmaßnahmen verantwortlich ist.

Da zwischen der GUV und der Wasserkooperation bzgl. der heute vorgestellten Bewertung der GUV noch keine Gespräche geführt wurden, bittet Ratsherr Menke, diese nachzuholen.

Die Nachfrage von Ratsherrn Volkhausen, ob die Wasserwerke langfristig ohne Aufbereitungsmaßnahmen auskommen, kann Herr Dr. Münch zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend beantworten. Herr Dr. Münch weist aber auf die sehr umfangreiche Trinkwasserverordnung hin, die in Europa ihres Gleichen sucht. Ferner favorisiert er vor dem Einsatz von mechanischen Maßnahmen immer erst natürliche Maßnahmen, wie u. a. auch die intensiven Beratungsmaßnahmen der Wasserkopperation. Ergänzend hält er fest, dass durch Aufbereitungsmaßnahmen Abwasser entsteht, welches es dann auch zu entsorgen gilt.