Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

 

Der Rat der Stadt Brakel beschließt einstimmig die Einrichtung einer integrierten Gesamtschule am Standort Brakel unter der Vorraussetzung einer Elternzustimmung nach einer noch durchzuführenden Elterninformation und Elternbefragung. Folgende Eckpunkte ergehen als Arbeitsauftrag an die Verwaltung:

 

  • Geeignete Maßnahmen zum Schutz unserer bestehenden weiterführenden Schulen zeitnah umzusetzen. Eine erste Maßnahme ist die Information bis zum 30.11.2011 an die Eltern und Schüler, die für das nächste Schuljahr eine weiterführende Schulform wählen. Zur Stärkung der jetzigen bestehenden Schulen soll herausgestellt werden, dass Schüler in der gewählten aktuellen Schulform bis zum Verlassen der Schule in der gewählten Schulform beschult werden;
  • Im zeitnahen Gespräch mit der Bezirksregierung zu klären, zu welchem Zeitpunkt eine frühestmögliche Einrichtung der Gesamtschule erfolgen kann;
  • Eine Umfrage bei Eltern und Schülern der Grundschulen spätestens im ersten Quartal 2012 vorzunehmen, die eine bedarfsgerechte Konzeptentwicklung einer Gesamtschule ermöglicht und damit ein an der Nachfrage orientiertes Schulangebot sicherstellt;
  • Nach mitwirkenden fachkompetenten Konzeptentwicklern und Referenten zu suchen, die einer neuen Gesamtschule von Beginn an ein hohes qualitatives Niveau verleihen. Dazu gehört auch die Netzwerkbildung zu Schulleitungen und Schulträgern, die bereits Erfahrungen mit Gesamtschulen haben oder sich in dem Prozess der Schulformänderung befinden;
  • Die Vorteile des Schulstandortes Brakel zu dokumentieren (z.B. Gebäudemanagement, Verkehrsanbindung, Schulkooperationen, Schulkomplex);
  • Einrichtung einer integrierten Gesamtschule;
  • Diese als Ganztagsschule zu betreiben;
  • In dieser Schulform Sozialarbeit vorzusehen;
  • Die gesetzlich vorgeschriebene Inklusion ebenfalls mit einzubinden;
  • Die pädagogische Ausrichtung der Schule von Lehrern und Eltern getragen werden.

Bürgermeister Temme erteilt das Wort an StOAR Riepe, der auf den gemeinsamen Antrag aller Fraktionen zur Errichtung einer Gesamtschule in Brakel eingeht. Für die Genehmigung einer Gesamtschule müsse man gegenüber der Bezirksregierung nachweisen, dass für 5 Jahre die Vierzügigkeit aus Brakeler Schülern gewährleistet sei. Entsprechende Vorberechnungen lassen ein Erreichen der Zahlen zu, versichert StOAR Riepe.

Bürgermeister Temme ergänzt, dass nach der Informationsveranstaltung, die am 11. Januar 2012 in der Stadthalle Brakel stattfinden wird, die Eltern in einer Befragung ihr Votum für die neue Schulform abgeben sollten.

 

Ratsherr Aßmann erklärt diesbezüglich, dass er eine Elternbefragung zum jetzigen Zeitpunkt als verfrüht halte. Diese sollte s. E. Ende 2012 bzw. Anfang 2013 stattfinden. Er plädiert dafür, dass ein pädagogisches Konzept erarbeitet werden soll mit Hilfe von Pädagogen, aus bereits funktionierenden Gesamtschulen. Auch hält er es für sinnvoll, eine Betreuung durch einen Sozialarbeiter einzuplanen.

 

Eine Verschiebung der Elternbefragung hält Bürgermeister Temme nicht für sinnvoll. Dieses unterstreicht auch Ratsherr Wintermeyer. Er hält es für wichtig, dass Eltern rechtzeitig informiert werden, damit beide Seiten agieren können. Er hebt positiv die Einigkeit der Fraktionen in dieser Angelegenheit hervor.

 

Für die Einhaltung des derzeit festgelegten Zeitplanes plädieren auch die Ratsherren Heilemann, M. Hartmann und Oeynhausen. Letzterer unterstreicht, dass es das Ziel sein muss, eine qualitativ hochwertige Gesamtschule zu errichten.

 

Ratsherr Schulte schlägt vor, mit Bündnispartnern wie z. B. den Wirtschafts- und Industriebetrieben zu kooperieren. Er ist der Meinung, eine Resolution zu verfassen, worin die Brede an ihrer Aussage festhalte, dass der Realschulzweig einzügig bliebe. Diese solle an den Erzbischof in Paderborn als Träger der Schule, der Bezirksregierung Detmold sowie an die jeweiligen Schulleiter der weiterführenden Schulen verfasst werden.

 

Gegen diesen Vorschlag spricht sich Ratherr M. Hartmann aus, dies sei kein gutes Signal für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.

 

Auch Ratsherr Lohre findet, dass man damit von vornherein Misstrauen sähe. Sollte sich die Brede zu einem späteren Zeitpunkt doch zu einer Erweiterung entscheiden, habe man als Stadtrat sowieso keine Handhabe dagegen.

 

Ratsherr Aßmann unterstreicht, dass auch ihm durch die Brede die weitere Einzügigkeit versichert worden sei. Die Bezirksregierung könne zudem lediglich die räumlichen und personellen Voraussetzungen prüfen.

 

Ratsherr Schulte zieht darauf hin seinen Antrag zum Verfassen einer Resolution zurück.