Herr Dr. Rösner stellt den von ihm erstellten Schulentwicklungsplan im Bereich der Stadt Brakel vor. Der sich abzeichnende demographische Wandel wird sich besonders im ländlichen Raum zum Nachteil der vorhandenen Schullandschaften entwickeln und hier entscheidende Veränderungen zur Konsequenz haben. Die Schulentwicklungsplanung ist auf einer kreisweiten Basis gestellt und wird nach Aktualisierung der tatsächlichen Schülerzahlen zum Schuljahr 2011/2012 auf einer zentralen Informationsveranstaltung für die Städte des Kreises Höxter vorgestellt. Anhand des von ihm erstellten Zahlenwerkes erläutert er die Prognosen für die einzelnen Schulen in den kommenden Schuljahre im Stadtgebiet Brakel. Bis zum Ende des Fortschreibungszeitraums des SEP würden sich auf Grund der demografischen Entwicklung und dem Schulwahlverhalten die Geschwister-Scholl-Schule und die Annette-von-Droste-Hülshoff-Realschule bis zu 1-zügig sein. Zudem könne bei einer 1-zügigkeit an der Hauptschule dann keine Klasse 10 B für den Sekundarabschluss I mehr gebildet werden. Damit entfalle ein wesentliches Schulwahlmotiv für viele Eltern. Auch wirke sich die neu errichtetet Realschule Brede negativ aus.  Absehbar sein, dass diese beiden öffentlichen Schulen in mittlerer Zukunft nach seiner Einschätzung kaum noch Handlungsspielraum hätten. Für das Städt. Petrus-Legge-Gymnasium Brakel gebe es nach den prognostizierten Eingangszahlen für die Klassen 5 keinen Handlungsspielraum mehr und wäre nicht weiterzuführen.

 

Die Möglichkeit eines Zusammenschlusses der Geschwister-Scholl-Schule und der Annette-von-Droste-Hülshoff-Realschule zu einer Verbundschule sei gegeben. Die Fusion der Geschwister-Scholl-Schule , Annette-von-Droste-Hülshoff-Realschule und des Städt. Petrus-Legge-Gymnasiums zu einer Gesamtschule sei nicht stabil, da eine durchgängige 4-zügigkeit nicht erreicht werde.

 

Eine weitere Option wäre perspektivisch nach den prognostizierten Schülerzahlen für die Eingangsklassen der künftigen Jahre eine 3-zügige Gemeinschaftsschule mit gymnasialem Angebot. Die Einrichtung einer Oberstufe wäre denkbar jedoch nicht zwingend; Kooperationsmodelle mit anderen Gymnasien oder Berufskollegs vor Ort wären möglich.

 

Zusammenfassend führt Dr. Rösner aus, es gelte trotz des aufgezeigten Szenarios hoffungsvoll nach vorne zuschauen und alle seien gut beraten, die Sache konstruktiv anzugehen und nicht in Aktionismus zu verfallen. Brakel könne im Gegensatz zu anderen Kommunen durchaus attraktiver Schulstandort zu bleiben. Die Gemeinschaftsschule böte dafür viel Spielraum. Auch Eltern sollten nicht kontraproduktiv reagieren und ihre Kinder von Schulen abmelden. Kinder würden an den Schulen, die sie jetzt besuchen auch ihre Abschlüsse machen. Parteiübergreifend einvernehmlich sollte gehandelt werden, wobei in jedem Fall Eltern das pädagogische Konzept dargelegt und befragt werden sollten.

 

Fragen der Ausschussmitglieder werden von ihm beantwortet.

 

Bürgermeister Temme betont, dass alle wichtigen Informationen zur Schulentwicklungsplanung auf eine breite Basis gestellt werden sollten, damit alle Schulen, Eltern und Entscheidungsträger sich zum Wohl der Schülerinnen und Schüler für eine zukunftssichere Schulpolitik einsetzten und diese unterstützten.

 

Der Vorsitzende ersucht, dass sich die zukünftigen Diskussionen zur Schulentwicklungsplanung im Bereich der Stadt Brakel an der Sachlichkeit und Notwendigkeit orientieren und auch überparteilich ein Konsens zum Wohle aller Beteiligten angestrebt werden sollte. Er würde es begrüßen, wenn die hier zukünftig zu treffenden Entscheidungen auch einstimmig getroffen würden. Das Zahlenwerk solle in aller Ruhe diskutiert und beraten werden. Es werde keinen Aktionismus geben, denn alle Veränderungsprozesse werden nachhaltig mit allen Beteiligten angestrebt. Der Vorsitzende bedankte sich bei Herrn Dr. Rösner für seine Ausführungen.