Beschluss:

Der Schul- und Sozialausschuss schlägt dem Rat der Stadt Brakel einstimmig vor:

 

Die Offene Ganztagsschule der Grundschulen Brakel wird um eine 3. Gruppe (bis zu 75 Kinder) zum Schuljahr 2010/2011 erweitert. Da hierfür die räumlichen Voraussetzungen derzeit nicht gegeben sind, ist zur Deckung des Raumbedarfs eine Erweiterung in Form der Anmietung und Aufstellung von Schulpavillons für 2 Unterrichts- bzw. Betreuungsräume erforderlich. Die hierfür notwendigen Mittel sowie Mehrkosten für Personal- und Sachaufwendungen für das Haushaltsjahr 2010 in Höhe von ca. 50.000 € werden überplanmäßig zur Verfügung gestellt.

 


StOAR Schröder berichtet über die Entwicklung und Finanzierung der offenen Ganztagsschule im Primarbereich (OGS) in den letzten Schuljahren. Die vermehrte Nachfrage nach Betreuungsplätzen für das kommende Schuljahr habe eine Beratung und Entscheidung der Angelegenheit notwendig gemacht. Trotz der demographischen Entwicklung in der Schullandschaft steige die Nachfrage der Eltern an einer Betreuung der Kinder in der OGS. Viele Eltern bzw. Erziehungsberechtigte seien aus familiären Gründen auf eine Betreuung der Kinder angewiesen. Da es sich jedoch um ein freiwilliges Betreuungsangebot handele, sind die begrenzten Betreuungsplätze sehr begehrt. Es stellt sich die Frage, ob das Angebot von bisher 50 Betreuungsplätzen auf 75 Betreuungsplätze erhöht werden soll. Hier seien dann zunächst räumliche Kapazitäten zu schaffen.

 

Frau Mellwig erläutert, dass es im weitesten Sinne keine Gruppengrößen gibt, das LWL aber aus pädagogischen Gründen eine Anzahl von 25 zu betreuenden Kindern in einer Gruppe für sinnvoll und machbar hält. Daher kommt der Begriff „3 Gruppen mit insgesamt 75 Kindern“ zu Stande.

 

Ratsherr Fischer führt aus, dass die Argumentation für die Kindertageseinrichtung Istrup auch entsprechend für die OGS gilt. Er spricht sich für eine eventuelle Erweiterung des Betreuungsangebotes aus und stellt die Frage nach möglichen Kosten der Erweiterung.

 

StOAR Schröder weist zunächst auf die vor der Sitzung stattgefundene Begehung des Grundschulgebäudes hin, bei der ausführliche Informationen über den Betrieb der OGS und räumlichen Situation des Grundschulgebäudes gegeben wurden. Dazu haben die Leiterin der OGS, Frau Werner, einen Bericht zum Betreuungsangebot OGS sowie die Schulleiterinnen der Grundschulen Brakel, Frau Kleine-Wilde und Frau Karsten, zu den Räumlichkeiten eine Stellungnahme gegeben. Es sei deutlich geworden, dass eine Inanspruchnahme weiterer Klassenräume für das Betreuungsangebot OGS nach dem Raumkonzept der Grundschulen z.Z. nicht gegeben sei und man andere Möglichkeiten in Erwägung ziehen müsse. Eine Erweiterung in massiver Bauweise sollte jedoch nicht in Betracht gezogen werden, da sich auf Grund der demographischen Entwicklung der räumliche Engpass nur vorübergehend darstellt. Eine weitere Möglichkeit der Erweiterung wäre die Aufstellung/Anmietung von Pavillonklassen (2 Betreuungsräume) auf dem Gelände der Grundschulen.

 

Ratsherr Obrich spricht sich für ein positives Signal an die Eltern schulpflichtiger Grundschulkinder aus und befürwortet eine Erweiterung der Räumlichkeiten der OGS.

 

Bürgermeister Temme fügt hinzu, dass die räumliche Erweiterung der OGS durch Anmietung von Pavillonklassen angedacht sei.

 

Ratsherr Krömeke spricht sich ebenfalls für die Lösung der Anmietung von Pavillonklassen aus und schlägt vor, die Finanzierung dem Rat der Stadt Brakel vorzutragen.

 

Ratsherr Menke fragt an, ob es nicht möglich sei, die räumlichen Probleme durch Nutzung der Räumlichkeit der Grundschule in Gehrden zu kompensieren.

 

Frau Kleine Wilde führt aus, dass allein schon die große Entfernung nach Gehrden beim Einsatz des pädagogischen Personals erhebliche Probleme mit sich bringen würde. Eine zielgerechte und gute pädagogische Beschulung der Kinder wäre nicht mehr gewährleistet.

 

Herr Wächter ergänzt, dass eine derartige Dependancelösung von der Bezirksregierung Detmold wohl nicht genehmigt werden würde.

 

Der Vorsitzende betont, dass auch eine enge räumliche Kommunikationsstruktur der Schule im Zusammenhang mit der pädagogischen Arbeit der Schule zu sehen sei und diese nicht auseinander zu dividieren sei.

 

Ratsherr Schulte fragt nach den baulichen und personellen Mehrkosten der Pavillonklassen.

 

Frau Mellwig erläutert, dass auf Grund von mehr zu betreuenden Kindern auch entsprechend mehr Personal vorgehalten werden müsse. Diese personellen Mehrkosten könnten weitestgehend durch mehr Landesmittel und Elternbeiträgen kompensiert werden.

 

StOAR Schröder stellt eine vorläufige Kostenkalkulation für die Anmietung von Pavillonklassen (2 Betreuungsräume) vor. Die Kosten für die Bauarbeiten (Fundamente, Ver- und Entsorgungsleitungen, Zuwegung usw.) sowie Transport- und Montagekosten würden sich auf ca. 30.000 € belaufen. Für die Kosten der Anmietung der Pavillonklassen müssten ca. 21.000 € pro Jahr sowie Betriebs- und Bewirtschaftungskosten, Versicherung ca. 13.000 € pro Jahr veranschlagt werden. Eine Anmietung der Pavillonklassen ist auf 5 Jahre vorgesehen. Für das Haushaltsjahr 2010 müssten überplanmäßig bis zu ca. 50.000 € zur Verfügung gestellt werden.

 

Der Vorsitzende lässt anschließend über einen Beschlussvorschlag zur Erweiterung der OGS abstimmen: