Beschluss:
Der Bauausschuss beschließt bei 1 Gegenstimme mehrheitlich, die Angelegenheit zunächst zu vertagen, um die eingegangenen Einwände prüfen zu können. Vor der nächsten Sitzung des Bauausschusses soll ein Ortstermin stattfinden, zu dem auch die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner eingeladen werden. Eine erneute Beratung der Angelegenheit soll in der nächsten Sitzung des Bauausschusses am 19.10.2023 erfolgen.
Die Ausschussvorsitzende erteilt das Wort an
Ines Koßmann, die anhand einer
PowerPoint-Präsentation den Sachverhalt detailliert erläutert.
Sie teilt mit, ein möglicher Investor habe
die Anfrage an die Stadt gestellt, die Bebauung im Neubaugebiet „Bohlenweg“
möglicherweise auf Mehrfamilienhäuser zu erweitern und folgende Begründung
geliefert:
„In Brakel besteht aktuell eine hohe
Nachfrage nach zeitgemäßem Wohnraum in zentraler Lage mit hohem energetischen
Standard. Der Bedarf wird in den nächsten Jahren voraussichtlich aufgrund des
demografischen Wandels und dem Wunsch nach barrierefreiem Wohnraum weiter
steigen. Aufgrund der stark gestiegenen Baupreise und Finanzierungskosten,
werden zukünftig tendenziell weniger Einfamilienhäuser entstehen und der
Geschosswohnungsbau wird auch im Kreis Höxter an Stellenwert gewinnen.“
Der aktuelle 2. Regionale
Wohnungsmarktbericht Ostwestfalen- Lippe aus dem Jahr 2016 prognostiziere auch
für den Kreis Höxter einen erhöhten Wohnungsbedarf. So soll sich der Bedarf für
1- Personen Haushalte im Kreis Höxter um 1.900 Wohnungen und für 2- Personen
Haushalte um 1.300 Wohnungen erhöhen. Der Bedarf für 3- Personen Wohnungen
werde sich hingegen um 900 Wohnungen reduzieren und der Bedarf für 4 und mehr
Personen sogar um 1.200 Wohnungen mindern.
Ines Koßmann
führt fort, für eine Bebauung mit Mehrfamilienhäusern eigne sich städtebaulich
der östliche Teil des Baugebietes im Bohlenweg, und zwar im Karree der 3-
geschossigen Gebäude des Kolping-Berufsbildungswerkes Brakel und der
Kreissporthalle.
Eine Bebauung der knapp 4.000 m² großen
Fläche würde nach dem Stand derzeitiger Planung eine Flächennutzung von 5 Ein-
oder Zweifamilienhäuser ergeben und schätzungsweise für 20 Personen Lebensraum
bieten. Auf der gleichen Fläche könnten allerdings auch 3 Mehrfamilienhäuser
mit je 10 - 12 Wohnungen und Wohnfläche für ca. 60 – 70 Menschen entstehen. Sie
merkt abschließend an, dass so gerade jungen aber auch älteren Menschen eine
Möglichkeit geboten werde, Wohnraum zu mieten.
Anschließend besteht Diskussionsbedarf im
Hinblick auf die Mietpreishöhe, Parksituation im Bohlenweg und die Anzahl der
derzeitigen Kaufinteressenten. Aufgrund der Eingabe von Anwohnern besteht
allerdings ebenfalls Einigkeit im Ausschuss, heute keinen Beschluss fassen zu
wollen.
Ratsherr Löneke
stellt seitens der Fraktion der CDU den Antrag, die Angelegenheit in der
nächsten Sitzung des Bauausschusses erneut zu beraten.
Ratsherr Heilemann
regt darüber hinaus an, die Sitzung zu unterbrechen, um den anwesenden
Zuhörerinnen und Zuhörern Gelegenheit zu bieten, sich zu äußern.
Die Ausschussvorsitzende Hogrebe-Oehlschläger, die die Bedenken der Anwohner/innen sehr gut
verstehen kann, möchte die Sitzung heute allerdings nicht unterbrechen und
empfiehlt, die Angelegenheit vor Ort zu erörtern. Eine Terminierung sollte vor
der nächsten Sitzung des Bauausschusses erfolgen und die betroffenen
Anwohner/innen rechtzeitig über den Zeitpunkt informiert und eingeladen werden.
Im Bauausschuss besteht Einigkeit wie folgt
abzustimmen: