Beschluss: zur Kenntnis genommen

Bürgermeister Temme geht auf die derzeitige Situation in der Offenen Ganztagsschule ein. Derzeit seien dort 149 Schüler in der Betreuung und der Bedarf steige weiter. Er verweist auf den in 3 Jahren rechtswirksamen Anspruch eines jeden Kindes auf Ganztagsbetreuung, wonach man davon ausgehen könne, dass nach neuesten Erkenntnissen dann 60% der Grundschüler die OGS nutzen werden. Insofern bestehe hier dringender Handlungsbedarf.

 

Bürgermeister Temme erteilt das Wort an Ines Koßmann, die anhand einer umfangreichen Präsentation das sogenannte „Lernhaus-Konzept“ präsentiert. Dieses Konzept weiche von den gewohnten separaten Klassenzimmern mit Schulfluren ab. Das Lernhaus-Konzept sehe einen multifunktionalen Mehrzweckbereich vor, um den sich vier Klassenräume und drei Räume für die offene Ganztagsschule anordnen, so Ines Koßmann. Ziel sei es, die Räume optimal zu nutzen mit einer größtmöglichen Transparenz. So solle in dem Lernhaus viel Glas verbaut werden, so dass die Elemente Grundschule und Offener Ganztag zusammenfließen.

 

Bürgermeister Temme dankt für die umfangreiche Ausarbeitung und Vorstellung. Seine Frage geht an die anwesenden Lehrerinnen dahingehend, wie sie das neue Konzept für die Schule sehen.

 

Frau Beyermann gibt eine anfängliche Skepsis unter den Pädagogen zu. Aber ein stattgefundener Workshop, an dem 48 Lehrerinnen und Lehrer teilgenommen hätten, habe gezeigt, dass großes Interesse daran bestehe, etwas zu verändern. Schule, wie sie im Moment stattfinde, könne nicht so bleiben, erklärt Frau Beyermann. Die Kinder seien von morgens bis zum späten Nachmittag in der Schule, so dass eine Schule zum Lebensraum umgestaltet werden müsse. Dies werde bereits in den Kindertagesstätten erfolgreich praktiziert, ist aber noch nicht richtig in den Schulen angekommen.

 

Frau Gläser-Schürmann betont, dass die Gemeinschaftsgrundschule in Brakel die drittgrößte Grundschule in NRW sei (inkl. Teilstandort Hembsen). Aus Platzmangel habe man u. a. die Bücherei aufgeben müssen, um Raum für Unterricht zu schaffen. Es sei nicht mehr möglich, die pädagogischen Anforderungen des Landes in der Schule überhaupt umzusetzen, aufgrund fehlender Räume, betont Frau Gläser-Schürmann. Nicht mehr tragbar sei die Container-Lösung, diese seien feucht und übelriechend.

 

Frau Beyermann hebt hierzu hervor, dass sie es nach dem letzten Wasserschaden sogar für gesundheitlich bedenklich halte, weiter in den Containern zu arbeiten. Hier sei absolute Dringlichkeit gegeben.

Diese Aussage unterstützt Ratsfrau Hogrebe-Oehlschläger. Das Arbeiten in den Containern sei eine Zumutung für die Kinder und Mitarbeiter.

 

Ratsherr Hanisch zeigt Bedenken hinsichtlich des Vorhaben. Hier könnten eventuelle Erwartungen geweckt werden, die vielleicht nicht gehalten werden könnten in finanzieller Hinsicht.

Auch Ratsherr Disse erklärt, er befürchte eine Dynamik, die dann nicht mehr zu finanzieren sei.

Frau Koßmannn betont, dass die Erweiterung Schritt für Schritt erfolge in den nächsten 15 Jahren.

 

Frau Gläser-Schürmann hinterfragt die monatliche Container-Miete, die als eigentliche Übergangslösung nun seit 10 Jahren bestünde, zuzüglich der Heizkosten im Herbst/Winter durch Elektroheizungen. Sie verdeutlicht nochmals, dass die Container-Lösung nicht mehr tragbar sei.

 

Bürgermeister Temme bedankt sich abschließend für die Vorstellung und dem ersten Austausch. Nach dem derzeitigen Stand der Förderrichtlinie werde der Stadt Brakel ein Zuschuss von ca. 600.000 € - 650.000 € zugesprochen. Das Thema werde in den Fachausschüssen zukünftig weiter beraten.