Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

 

Um ein wichtiges strategisches Element für die Umsetzung der Wärmewende zu erhalten, wird einstimmig beschlossen, dass nach Eingang einer Bewilligung (Fördersatz 90 %) die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung zeitnah ausgeschrieben wird.

 


 

Die Ausschussvorsitzende erteilt in dieser Angelegenheit das Wort an Alexej Herber von der Westfalen Weser Energie GmbH, der den Mitgliedern in einem Impulsvortrag dieses Thema näher erläutern möchte. 

 

Herr Herber teilt einleitend mit, die Stadt Brakel solle im Hinblick auf die „Wärmewende“ frühzeitig eine kommunale Strategie zur Wärmeversorgung des gesamten Stadtgebietes entwickeln. Er stellt klar, die kommunale Wärmeplanung werde für Kommunen ab einer bestimmten Einwohnerzahl (der Schwellenwert sei noch nicht genau definiert 10.000, 15.000 oder 20.000 Einwohner) künftig aufgrund des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) verpflichtend.

 

Zurzeit sei die Wärmeplanung noch über die Nationale Klimaschutz Initiative (NKI), den Projektträger Zukunft Umwelt Gesellschaft (ZUG), zu 90 % förderfähig. Nach Inkrafttreten des novellierten GEG werde diese Fördermöglichkeit für jene Kommunen entfallen, die zu der Durchführung verpflichtet seien. Das Thema solle daher möglichst zeitnah in Angriff genommen werden, gerade auch vor dem Hintergrund der noch bestehenden Förderkonditionen. Es sei ganz wichtig, frühzeitig alle relevanten Akteure in den Prozess mit einzubinden und die bevorstehende Wärmewende in jedem Fall anhand eines strategischen Planungsinstrumentes zu steuern.

 

Alexej Herber geht anschließend auf das gemeinsame Projekt der Wärmebedarfsplanung in Kooperation mit der Gemeinde Borchen ein. Borchen sei als Pilot-Kommune die kommunale Wärmeplanung mit dem Ziel der Senkung des Wärmebedarfs und der Steigerung der Gebäudeenergieeffizienz angegangen.

 

Anschließend stellt er die einzelnen Schritte explizit vor. Zunächst erfolge eine Bestandanalyse durch Erhebung des Status Quo bei Wärmebedarf, THG-Emissionen, Gebäudestruktur und Versorgungsstruktur. Bei der sich anschließenden Potenzialanalyse werden die lokal verfügbaren Potenziale, erneuerbaren Energien, Ab- und Umweltwärme, Energieeinsparungen sowie Effizienzsteigerungen detailliert beleuchtet.

Anschließend erfolge die Entwicklung von Verbrauchs- und Versorgungsszenarien sowie die Prüfung lokaler Rahmenbedingungen (Verfügbarkeiten von Energieträgern, umwelttechnischer Möglichkeiten und politischer Zielsetzungen). 

In einem vierten Schritt werde dann die Identifizierung von Eignungsgebieten und die Festlegung entsprechender Versorgungskonzepte angegangen (dezentrale Einzelversorgungen, Wärmenetze, Wärmewendestrategie sowie die Bewertung und Priorisierung konkreter Einzelmaßnahmen sowie Einbettung in einen nachhaltigen Transformationspfad auf dem Weg zur Klimaneutralität der Wärmeversorgung).

 

Letztendlich erfordere die Wärmewende ein enges Zusammenspiel der kommunalen Akteure und biete vielfältige Chancen.

 

 

Die Vorsitzende bedankt sich bei Alexej Herber für den informativen Vortrag und erteilt abschließend noch das Wort an Bürgermeister Hermann Temme. Dieser empfiehlt, gemeinsam einen strategischen Plan zu entwickeln um die konzeptionelle Wärmewende in Brakel und so letztendlich auch das Ziel der Klimaneutralität erreichen zu können.

 

Da die gesetzliche Verpflichtung zur Kommunalen Wärmeplanung ohnehin auf die Kommune zukommen werde, die Förderung in Höhe von 90 Prozent zu diesem Zeitpunkt aber wegfalle, appelliert er, sich der Sache jetzt annehmen zu wollen.