Beschluss: zur Kenntnis genommen

Bürgermeister Temme begrüßt noch einmal Herrn Andreas Speith, Geschäftsführer Westfalen Weser Netz sowie seine Assistentin Leonie Koch. Herr Speith ist als Referent über die aktuelle Lage in der Energieversorgung anwesend.

 

Zum allgemein befürchteten Ausfall bei der Gas- und Stromversorgung prognostiziert Herr Speith diesen eher für Winter 2023/24, da man derzeit noch von den bestehenden Vorräten profitiere. Er appelliert dennoch an die Kommunen und die Bevölkerung, dort Energie zu sparen, wo es möglich sei, da der Umbau der Infrastruktur auf Flüssiggasterminals noch min. 2 Jahre benötige. Wenn nun mehr Energie verbraucht werde als nachkäme, werde das im Winter nächsten Jahres deutlich zu spüren sein, so Herr Speith.

Mindestens 20 Prozent Einsparung sei das erforderliche Ziel. Dazu führt er die Berechnungen der Bundesnetzagentur auf, welche bei einer gleichbleibend geringen Gaslieferung von 20 Prozent durch die russische Pipeline Nord Stream 1 je nach Witterungsverhältnissen eine Bedarfsdeckung aus den vorhandenen Speichern gerade mal für 2 Monate gewährleistet sehe.

 

Zum derzeitigen Andrang zum Kauf bzw. der Nutzung von mobilen Heizgeräten warnt Herr Speith eindringlich. Sollten bei einem Engpass plötzlich Millionen von Heizlüftern in den Steckdosen gesteckt werden, dann bräche das Stromnetz zusammen.

 

Herr Speith berichtet über die Pläne, bei Lichtenau einen vier Kilometer langen Erdgasspeicher in eine Wasserstoffbatterie umzuwandeln. Statt Windräder bei Überproduktion abzuriegeln, würde deren Energie in den Wasserstoffspeicher gelenkt und bei Bedarf wieder verstromt, erklärt Herr Speith das Vorhaben.

 

Bürgermeister Temme dankt Herr Speith für seine aktuellen Ausführungen aus 1. Hand.

 

Auf die Frage des Ratsherr Heilemann teilt Andreas Speith mit, dass die Energiepreise nie wieder so günstig werden würden, wie sie einmal waren. Hier spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, Hauptursache seien aber die höheren Beschaffungskosten.

 

Zum Weiterbetrieb der AKW sagt Herr Speith auf Anfrage von Ratsherrn Knobloch, dass er sehr dankbar dafür sei, dass diese für den Winter 2022/23 noch am Netz gehalten werden, um die Preise stabil halten zu können. Die erneuerbare Energie werde trotzdem die Zukunft sein. Er prognostiziert, dass in 10-15 Jahren große Teile davon umgesetzt seien.

 

Zur Frage des Ratsherrn Simon, wie der Bürger vom Windstrom partizipieren könne, erklärt Herr Speith, dass z.B. das Unternehmen Westfalen-Weser einen Preis garantiere von 2-3 Cent unter „normal“, wovon der Bürger profitiere.

 

Mit einem Dank an Andreas Speith und Leonie Koch verabschiedet Bürgermeister Temme die Gäste. Der Vortrag ist als Anlage 1 angefügt.