Der Vorsitzende übergibt das Wort an den Antragssteller, damit dieser seine Sichtweise erläutern und Stellung beziehen kann. Seine Ausführungen lässt er durch seine Tochter und Familie eingehend darstellen.

 

Der Vorsitzende erläutert, dass er den Antrag und den Willen der Antragsunterzeichner sehr ernst nehme und die Aussprache darüber bewusst in den Bezirksausschuss verlegt habe. Er hebt die emotionale, generationsübergreifende Bindung der Bevölkerung zur Wasserversorgung aus dem Vogelsang hervor, er habe hierfür volles Verständnis.

Zudem stellt der Vorsitzende Steinhage klar, dass die zentrale Enthärtungsanlage ein Gesamtprojekt der Kommune sei inkl. aller dazugehöriger Ortschaften. Der Begriff Kommune bedeute Gemeinschaft und somit auch Solidarität. Zudem wurde damals auch eine Verbraucherumfrage durchgeführt, die sich für die zentrale Enthärtung ausgesprochen hat. Die technische Planung und finanzielle Kalkulation dieser Anlage sei auf 100% Solidarität ausgelegt, erklärt der Vorsitzende. Die große Mehrheit des Stadtrats und auch die SPD-Fraktion haben ebenso für eine zentrale Enthärtung gestimmt, wie auch in der letzten Woche bei der Betriebsausschusssitzung.

 

Der Vorsitzende führt weiter aus, dass schon sehr viel Geld in dieses Projekt geflossen sei und appelliert an die Solidarität aller Bürgerinnen und Bürger innerhalb der Kommune. Es sei eine gemeinschaftliche Aufgabe, dieses Projekt durchzuführen. Die zentrale Enthärtungsanlage werde mit einer Carix-Technik (Enthärtung durch Kohlensäure) betrieben, wie es schon seit vielen Jahre ohne Probleme in der Stadt Salzkotten betrieben werde.

 

Der Vorsitzende übergibt das Wort den Bezirksausschussmitgliedern und fragt nach deren Meinung.

 

Herr Nadler erläutert, dass durch die zentrale Enthärtungsanlage zwar hier vor Ort eine Salzreduzierung erzielt werde, aber was sei mit der Salzeinleitung von K+S.

Weiter fragt er nach dem vorhandenen Leitungsnetz und somit die Versorgungssicherheit von Brakel in Richtung Erkeln.

Raimund Giefers erklärt hierzu, dass eine Ringleitung vorhanden sei und so die Versorgungssicherheit bestehe.

 

Herr Giefers bekräftigt die Ausführungen des Vorsitzenden und macht Vorschläge, wie die Anlage in Erkeln weiter genutzt werden könne. Die Quellfassung und der Hochbehälter sollen betriebsbereit erhalten bleiben. Eine sinnvolle Nutzung ist, hieraus eine Löschwasserreserve zu bilden. Gerade die Nähe des Hochbehälters zu den ausgiebigen Waldgebieten stellt eine große Sicherheit bezüglich der Waldbrandbekämpfung dar. Das überschüssige Wasser soll durch einen Überlauf weiter in den Bachlauf und somit in die Nethe eingeleitet werden. Die andere Lösung durch einen Absperrhahn würde die Gefahr für ein „Umkippen“ des Wassers im Hochbehälter führen. Hierbei muss auch der Kreis als untere Wasseraufsichtsbehörde mit ins Boot geholt werden. Für eine konkrete Folgenutzung habe man noch ca. 1-2 Jahre Zeit, da der Bauantrag für die Carix-Anlage erst gestellt worden sei, so Herr Giefers.

 

Herr Kühlewind bemängelt, dass es für viele damals nicht klar gewesen sei, welches Ziel mit der Verbraucherumfrage verfolgt werde und verweist auf die geringe Beteiligung. Für alle, die vor der Umfrage eine private Enthärtungsanlage in ihrem Haus installiert haben, sei die Investition im Nachhinein nun nicht mehr rentabel.

 

Der Vorsitzende bekräftigt, dass die Quelleinfassung und der Hochbehälter erhalten bleiben und jederzeit betriebsbereit sein sollen. Ein Konzept werde zur kommenden Bezirksausschusssitzung erarbeitet.

 

Herr Knobloch weist noch einmal auf den vom Vorsitzenden erläuterten demokratischen Prozess von der Verbraucherumfrage bis hin zur Planung und Kalkulation der zentralen Enthärtungsanlage. Es habe eine einstimmige Entscheidung für die Anlage gegeben und der Weg sei eingeschlagen. Den Vorschlag für die Erhaltung der Quellfassung und des Hochbehälters mit der Option für jederzeitige Betriebsbereitschaft unterstütze er.

 

Der Vorsitzende unterbricht die Sitzung für Wortmeldungen der Zuhörer.

 

Renate Montino und Ekkehard Korte weisen beide nochmal auf die verschärfte Situation des abfallenden Grundwasserpegels und somit auf die Bewässerungsmöglichkeit gerade in warmen und trockenen Sommermonaten hin. Der Brunnenbetrieb sollte nicht eingestellt werden, sondern wie oben schon erwähnt in einen jederzeit betriebsbereiten Zustand erhalten werden. 

 

Maria Behler fragt an, wie die Quellfassung erhalten bleiben kann. Raimund Giefers erläutert dazu, dass der Überlauf überschüssiges Wasser abführt und das technische Werk erhalten bleibt. Es muss eine vernünftige und sinnvolle Nachnutzung angestrebt werden. Weiter fragt sie, dass im Beschlussvorschlag des Betriebsausschusses nur die zentrale Wasserversorgung in Gehrden, aber nicht die in Erkeln aufgeführt war. Raimund Giefers, als Vorsitzender des Betriebsausschusses führt aus, dass es in seinem zuvor genannten Fachausschuss zu einem anderen Beschlussvorschlag gekommen sei. Er werde weiterhin alles tun, damit die Erkelner Quelle erhalten bleibe.

 

Der Vorsitzende beendet die Unterbrechung und nimmt die Sitzung wieder auf.

 

Aus dem o. g. Verlauf der Sitzung werden 2 Abstimmungen der stimmberechtigten Mitglieder durchgeführt:

 

Mit der 1. Abstimmung lehnen 4 Mitglieder den Einwohnerantrag über den Einspruch gegen die geplante Förderung des Trinkwassers aus dem Brunnen Erkeln ab. 2 Mitglieder stimmen für den Einwohnerantrag und 3 Mitglieder enthalten sich der Stimme.

 

Bei der 2. Abstimmung entscheidet sich der BZA einstimmig für den Erhalt der Quellfassung und des Hochbehälters, sowie diese Anlage jederzeit betriebsbereit zu halten. Die notwendigen Gründe (bspw. Löschwasser) sind oben genannt.

 

Somit kommt es zu folgendem

 

Beschluss:

 

Der BZA Erkeln lehnt den Einwohnerantrag über den Einspruch gegen die geplante Einstellung der Förderung des Trinkwassers aus dem Brunnen Erkeln ab.

 

Weiter regt der BZA Erkeln an, den Hochbehälter und die Quellfassung zu erhalten. Ein Konzept dazu wird in der nächsten Sitzung des Bezirksausschusses vorgestellt.