Beschluss:
Der
Bauausschuss nimmt die Planvorstellung zu Konzentrationszonen für Windenergieanlagen (WEA) und zum
weiteren Verfahren einstimmig zur Kenntnis.
Bürgermeister Temme leitet
kurz in den Sachverhalt ein und teilt mit, Windkraft sei ein wesentlicher
Baustein der Energiewende. Aufgrund der Komplexität des Themas sei es sehr
wichtig, durch eine gute planerische und juristische Beratung rechtssicher und
zukunftsorientiert zu agieren, um so letztendlich die Planungshoheit und das
Recht zur kommunalen Selbstverwaltung wahren zu können. Der Bürgermeister teilt mit, hier solle ein
öffentliches und transparentes Verfahren erfolgen, um möglichst allen
Beteiligten gerecht werden zu können.
Herr Fiebig vom Büro Dress & Huesmann gibt den Anwesenden
anschließend einen detaillierten Überblick über die harten und weichen
Tabuflächen und -kriterien.
Er stellt zunächst dar, dass
alle Flächen, die dauerhaft aus tatsächlichen Gründen, wie beispielsweise nicht
genügend Windlasten, oder auch rechtlichen Gründen (Regionalplan, Fachrecht
entgegenstehend) ausscheiden, aus dem Planungsraum ausgeschlossen werden
können.
Anschließend geht er auf die
weichen Tabuflächen und -kriterien ein, die aufgrund des städtebaulichen
Konzeptes zu ermitteln und begründen seien. Hier könne gesagt werden, dass
diese Flächen prinzipiell für Windenergie nutzbar seien, dieses werde
allerdings aus städtebaulichen Gründen nicht gewünscht. Hiervon könnten, sofern
nicht bereits als harte Tabuflächen ausgeschieden, beispielsweise Waldflächen,
Wasserschutzzonen o.ä. Flächen betroffen sein.
Herr Fiebig erklärt, erst nach Vorprüfung der harten und weichen
Tabukriterien finde eine sogenannte Einzelflächenprüfung (Einzelfallprüfung)
statt.
Hier bestehe die Möglichkeit,
aufgrund gemeindlicher Belange, standortspezifisch Flächen zu bestimmen, die
beispielsweise aufgrund touristischer Gründe oder spezieller Siedlungsbelange
nicht für die Windenergienutzung zur Verfügung stehen sollten.
Abschließend könne dann der
(verbleibende) sogenannte substanzielle Raum berechnet werden.
Herr Fiebig veranschaulicht den Anwesenden seine Ausführungen anhand
einer PowerPoint-Präsentation.
Bürgermeister Temme ist überzeugt, die Thematik werde
positiv und mit Sachverstand angegangen, um so letztendlich der Windenergie
substantiellen Raum geben zu können. In einem nächsten Schritt seien nun die
Träger öffentlicher Belange zu beteiligen. Er signalisiert ganz klar, in dem
gesamten Verfahren gehe es nicht um Schnelligkeit, sondern um Genauigkeit, um
rechtssicher agieren zu können.
Die Ausschussmitglieder
tauschen sich anschließend über mögliche Potentialflächen, beispielsweise im
Bereich des ehemaligen Nato-Geländes im Modexer Forst, aus.
Herr Fiebig prognostiziert hier für eine „waldreiche“ Kommune gute
Chancen, entsprechend geeignete Flächen in Waldgebieten ausweisen zu können.