Beschluss: zur Kenntnis genommen

 

Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt der Ausschussvorsitzende Giefers den Dipl.-Ing. Frank Waermer vom Büro Danjes GmbH aus Detmold. Herr Waermer gibt den anwesenden Mitgliedern einen umfassenden Ausblick auf die nächsten Schritte des Umbaus zur Ertüchtigung der Kläranlage Brakel.

 

Die Präsentation wird der Niederschrift als Anlage 1 angefügt.

 

Zur Nachfrage des Bürgermeisters, inwieweit die Arbeitsergebnisse der interkommunalen Kooperation „Klärschlammverwertung OWL GmbH“ in die Planungen mit einfließen, erklärt Frank Waermer, dass diese bereits perspektivisch berücksichtigt worden seien.

 

Ratsherr Knobloch erkundigt sich nach den Dimensionen der neuen Kläranlage und erhält die Auskunft, das vorhandene Gelände sei für eine Erweiterung der Anlage inklusive der zentralen Enthärtungsanlage ausgelegt. In diesem Zusammenhang schlägt Alexander Frewer eine Standortbegehung der Ausschussmitglieder vor der nächsten Sitzung im September vor.

 

Es entwickelt sich anschließend eine Diskussion aufgrund des noch unklaren Zeitpunktes der Förderzusage und somit notwendig werdende Vorfinanzierung der Maßnahme. Die hohen Investitionskosten lösen Bedenken innerhalb des Ausschusses aus, die Mitglieder fragen an, ob möglicherweise nicht alle einkalkulierten Finanzmittel ausgeschöpft werden können.

Frank Waermer weiß, dass sich das Land hier bedeckt halten wird, da die Fördermittel derzeit ausgeschöpft sind. Er ist allerdings zuversichtlich, dass in 2 bis 3 Jahren wieder entsprechende Finanzmittel zur Verfügung stehen werden.

 

Auf weitere Nachfrage teilt Alexander Frewer mit, es könne ein Antrag auf vorzeitigen Maßnahmenbeginn gestellt werden, was nicht förderschädlich sei. Durch die Auftragsvergaben, die ebenfalls Bestandteil der heutigen Sitzung seien, werde die Angelegenheit bereits vorangetrieben.

 

Ratsherr Simon, der auch auf eine mögliche Baukostensteigerung hinweist, erkundigt sich nach einem realistischen Zeitfenster für die Durchführung der Maßnahme. Frank Waermer sieht hier einen Zeitraum von 3 Jahren als realistisch an.

 

Anschließend erkundigen sich die Mitglieder nach den Auswirkungen auf die Beitragsgebührenkalkulation. Alexander Frewer berichtet, diese Zahlen seien im November 2020 durch den Steuerberater Hengelbrock ermittelt und dem Ausschuss zur Kenntnis gegeben worden.

 

Die Abwassergebührenkalkulation für die Jahre 2021-2023 wird der Niederschrift als Anlage 2 angefügt.

Ratsherr Rissing fragt an, ob die geplante Ertüchtigung der Kläranlage Brakel ebenfalls die künftigen Erweiterungen der Wohngebiete und des Brakeler Gewerbegebietes berücksichtige. Frank Waermer teilt mit, der Einwohnerwert liege hier bei 22.000, verfahrenstechnische Möglichkeiten lassen zudem einen weiteren Ausbau um 5.000 bis 10.000 Einwohnerwerte zu. Er gibt zu bedenken, dass die Anlage aufgrund der tatsächlichen Gegebenheiten zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu groß dimensioniert werden sollte, da dieses förderschädlich sein könnte.

 

Bürgermeister Temme berichtet, dass in regelmäßigen Abständen ein Erfahrungsaustausch der Bürgermeister mit der Regierungspräsidentin stattfinde. Er möchte sich für Brakel einsetzen und wird daher die Fördergeldproblematik bei passender Gelegenheit mit Frau Pirscher besprechen.

 

Die Anfrage des Ratsherrn Knobloch beantwortet Dominik Schlenhardt dahingehend, dass sich die Vorfinanzierung der Investition haushaltsrechtlich auf die Liquidität (Zinsen) auswirken werde.

 

Im Hinblick auf die hohen Investitionskosten und die zu erwartende Baukostensteigerung teilt Alexander Frewer abschließend mit, eine Nachfinanzierung werde hier nicht möglich sein, da der Förderanteil lt. Aussage des Ministeriums und der NRW.Bank dann von 70 % auf 50 % gesenkt werde.

 

Frank Waermer fügt hinzu, die Zahlen seien in einem vertretbaren Maß angesetzt worden. Er sei optimistisch, die Baukostensteigerung werde wieder abflachen und die Kostensituation somit wieder normalisieren.

 

Der Ausschussvorsitzende Giefers bedankt sich bei Dipl.-Ing. Frank Waermer für den informativen Vortrag und regen Austausch mit den Mitgliedern.

Auch er ist guter Hoffnung, dass sich die Preis- und Lieferketten wieder normalisieren werden.