Sitzung: 10.03.2021 Bauausschuss
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Nein: 1
Vorlage: 0152/2020-2025
Beschluss:
Der
Bauausschuss beschließt bei 1 Gegenstimme mehrheitlich,
das Pilotprojekt „Smart, 3D und historisch“ der Pilotkommunen der
Regionalgruppe OWL der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne NRW
im Rahmen der Regionale 2022 im Jahr 2021 mit 20.000 € und in den Jahren 2022
und 2023 mit 12.666,67 € insgesamt, jeweils 20% des auf die Stadt Brakel
entfallenden Eigenanteils, finanziell zu unterstützen. Dieses steht unter der
Bedingung der Bewilligung von entsprechenden Landeszuwendungen in Höhe von
insgesamt 784.000 EUR und der verbindlichen Zusage der beteiligten
Pilotkommunen in Höhe von insgesamt 163.330 EUR.
Die
Ausschussvorsitzende erteilt zunächst das Wort an Bürgermeister Hermann Temme, der ebenfalls Vorsitzender der
Regionalgruppe OWL der Arbeitsgemeinschaft Historischer Stadt- und Ortskerne
ist. Bürgermeister Temme erläutert
kurz die Intention des digitalen Pilotprojektes für die Regionale 2022, an dem
sich neben der Stadt Brakel weitere 5 Kommunen beteiligen. Die Kernidee sei,
historische Stadt- und Ortskerne digital erlebbar zu machen, Stadtentwicklung
und Stadtmarketing digital gestützt abzubilden, die Stadtgesellschaft
einzubinden und die interkommunale Kooperation zu fördern. Er fügt abschließend
hinzu, dass dieses Projekt ebenfalls aus Mitteln der Städtebauförderung
unterstützt werde.
Anschließend führt Caroline Uhlig (Complan GmbH Kommunalberatung)
anhand einer Präsentation in dem Thema fort. Sie geht detailliert auf die Zielsetzungen des
Regionale-Projektes ein, in dem 3D-Zwillinge für die sechs Pilotkommunen
geschaffen werden und smarte Anwendungen für die kommunale Handlungspraxis in
den historischen Stadtkernen und Sanierungsgebieten entstehen. Die sechs
teilnehmenden Pilotkommunen (Brakel, Lemgo, Minden, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg
und Detmold) seien somit Vorreiter der dynamischen Entwicklung. Frau Uhlig verdeutlicht anschließend die
individuellen Anwendungsfälle der teilnehmenden Kommunen, wobei Brakel sich auf
den Bereich Denkmaldatenbank und Baulexikon konzentriere. Zunächst erfolge die
Erfassung mit Laser Scanning, Punktwolken und 360 Grad Panoramabildern um den
Historischen Stadtkern sichtbar und erlebbar zu machen. Das Bau-Wissen solle
aufbereitet, gesichert, vermittelt und zugänglich gemacht werden.
Das
Projekt richte sich dabei gezielt an die Bevölkerung, Schülerinnen und Schüler,
Touristen, Handwerker, Eigentümer und auch die Stadtverwaltung. Als lokale
Partner für den Aufbau, die Pflege und Nutzung des Projektes nennt sie unter
anderem den Heimat- und Museumsverein Brakel, Schüler, Studenten, Bautechniker,
Handwerksbetriebe, Hochschulen pp.
Eine
regionale Kooperation bestehe mit dem Geoinformationsservice des Kreises
Höxter, der OWL GmbH, dem Teutoburger Wald Tourismus, Denkmal.NRW sowie der
LWL-Denkmalpflege.
Zur
Finanzierung erläutert sie abschließend die Kostenkalkulation 2021 bis 2023.
·
Erfassung und Erstellung durch Dienstleister (Datenerhebung,
Objektbildung, Texturierung, Erstellung und Entwicklung Software, Erstellung
3D-Modelle): 570.000 Euro
·
Unterstützung durch Dienstleister (Workshops,
Beteiligungs-und Vermittlungsformate, Projektbegleitung): 230.000 Euro
·
Sachausgaben: Technische Ausstattung: 60.000 Euro
·
Weitere Kosten: Datenhosting: 120.000 Euro (ca. 40.000 Euro /
Jahr)
Gesamtkosten: 980.000 Euro
Der
Eigenanteil der Pilotkommunen betrage aufgrund der Förderung rund 30.000 Euro.
Ratsherr
Simon befürwortet das Projekt,
gerade vor dem Hintergrund, dass verschiedene Themenfelder in den einzelnen
Pilotkommunen angegangen werden, profitieren die Kommunen im Resultat
voneinander.
Frau
Uhlig bestätigt, genau das sei die
Zielsetzung, es sollen übertragbare Lösungen und keine Insellösungen erarbeitet
werden, das umfangreiche Gedankengut komme so letztendlich allen Beteiligten zu
gute.
Ratsherr
Oeynhausen ist ebenfalls von diesem
zukunftsweisenden Projekt begeistert, auch, dass auf diesem Wege den
Jugendlichen ein Zugang zu den Baudenkmälern der Stadt geboten werde.
Weitere Wortmeldungen ergeben sich
nicht, so dass der Bauausschuss nachfolgenden Beschluss fasst: