Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Nein: 1

Beschluss:

 

Der Bauausschuss beschließt bei 1 Gegenstimme mehrheitlich, das Pilotprojekt „Smart, 3D und historisch“ der Pilotkommunen der Regionalgruppe OWL der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne NRW im Rahmen der Regionale 2022 im Jahr 2021 mit 20.000 € und in den Jahren 2022 und 2023 mit 12.666,67 € insgesamt, jeweils 20% des auf die Stadt Brakel entfallenden Eigenanteils, finanziell zu unterstützen. Dieses steht unter der Bedingung der Bewilligung von entsprechenden Landeszuwendungen in Höhe von insgesamt 784.000 EUR und der verbindlichen Zusage der beteiligten Pilotkommunen in Höhe von insgesamt 163.330 EUR.

 


 

Die Ausschussvorsitzende erteilt zunächst das Wort an Bürgermeister Hermann Temme, der ebenfalls Vorsitzender der Regionalgruppe OWL der Arbeitsgemeinschaft Historischer Stadt- und Ortskerne ist. Bürgermeister Temme erläutert kurz die Intention des digitalen Pilotprojektes für die Regionale 2022, an dem sich neben der Stadt Brakel weitere 5 Kommunen beteiligen. Die Kernidee sei, historische Stadt- und Ortskerne digital erlebbar zu machen, Stadtentwicklung und Stadtmarketing digital gestützt abzubilden, die Stadtgesellschaft einzubinden und die interkommunale Kooperation zu fördern. Er fügt abschließend hinzu, dass dieses Projekt ebenfalls aus Mitteln der Städtebauförderung unterstützt werde.

 

Anschließend führt Caroline Uhlig (Complan GmbH Kommunalberatung) anhand einer Präsentation in dem Thema fort. Sie geht detailliert auf die Zielsetzungen des Regionale-Projektes ein, in dem 3D-Zwillinge für die sechs Pilotkommunen geschaffen werden und smarte Anwendungen für die kommunale Handlungspraxis in den historischen Stadtkernen und Sanierungsgebieten entstehen. Die sechs teilnehmenden Pilotkommunen (Brakel, Lemgo, Minden, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Detmold) seien somit Vorreiter der dynamischen Entwicklung. Frau Uhlig verdeutlicht anschließend die individuellen Anwendungsfälle der teilnehmenden Kommunen, wobei Brakel sich auf den Bereich Denkmaldatenbank und Baulexikon konzentriere. Zunächst erfolge die Erfassung mit Laser Scanning, Punktwolken und 360 Grad Panoramabildern um den Historischen Stadtkern sichtbar und erlebbar zu machen. Das Bau-Wissen solle aufbereitet, gesichert, vermittelt und zugänglich gemacht werden.

Das Projekt richte sich dabei gezielt an die Bevölkerung, Schülerinnen und Schüler, Touristen, Handwerker, Eigentümer und auch die Stadtverwaltung. Als lokale Partner für den Aufbau, die Pflege und Nutzung des Projektes nennt sie unter anderem den Heimat- und Museumsverein Brakel, Schüler, Studenten, Bautechniker, Handwerksbetriebe, Hochschulen pp.

Eine regionale Kooperation bestehe mit dem Geoinformationsservice des Kreises Höxter, der OWL GmbH, dem Teutoburger Wald Tourismus, Denkmal.NRW sowie der LWL-Denkmalpflege.

 

Zur Finanzierung erläutert sie abschließend die Kostenkalkulation 2021 bis 2023.

 

·         Erfassung und Erstellung durch Dienstleister (Datenerhebung, Objektbildung, Texturierung, Erstellung und Entwicklung Software, Erstellung 3D-Modelle): 570.000 Euro  

·         Unterstützung durch Dienstleister (Workshops, Beteiligungs-und Vermittlungsformate, Projektbegleitung): 230.000 Euro

·         Sachausgaben: Technische Ausstattung: 60.000 Euro

·         Weitere Kosten: Datenhosting: 120.000 Euro (ca. 40.000 Euro / Jahr)  

Gesamtkosten: 980.000 Euro

 

Der Eigenanteil der Pilotkommunen betrage aufgrund der Förderung rund 30.000 Euro.

 

Ratsherr Simon befürwortet das Projekt, gerade vor dem Hintergrund, dass verschiedene Themenfelder in den einzelnen Pilotkommunen angegangen werden, profitieren die Kommunen im Resultat voneinander.

Frau Uhlig bestätigt, genau das sei die Zielsetzung, es sollen übertragbare Lösungen und keine Insellösungen erarbeitet werden, das umfangreiche Gedankengut komme so letztendlich allen Beteiligten zu gute.

 

Ratsherr Oeynhausen ist ebenfalls von diesem zukunftsweisenden Projekt begeistert, auch, dass auf diesem Wege den Jugendlichen ein Zugang zu den Baudenkmälern der Stadt geboten werde.

 

Weitere Wortmeldungen ergeben sich nicht, so dass der Bauausschuss nachfolgenden Beschluss fasst: