Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

 

Der Bauausschuss stimmt der vorgestellten Planung zur denkmalpflegerischen Instandsetzung des Kirchplatzes im historischen Stadtkern Brakel einstimmig zu und beschließt, die Maßnahme entsprechend durchzuführen.

 


 

StBR Groppe gibt den Anwesenden einen umfangreichen Überblick über die Planungen zur denkmalpflegerischen Instandsetzung des Kirchplatzes. In 2009 wurde ein städtebauliches Handlungskonzept (ISEK) erstellt, in dessen Mittelpunkt die Aufwertung des zentralen Versorgungsbereiches durch eine neue Oberflächengestaltung stehe. In der Ergänzung des Handlungskonzeptes von 2016 spiele die Instandsetzung des Kirchplatzes eine bedeutende Rolle.

 

StBR Groppe erklärt, das Gesamtkostenvolumen liege bei 570.000,00 € und es fließen Fördermittel aus der Städtebauförderung in Höhe von insgesamt 342.000,00 € (60 %). Der Kirchenvorstand habe bereits signalisiert, einen maximalen Kostenanteil von 171.000,00 € (30 %) tragen zu wollen und die Stadt Brakel sei gemäß den Städtebauförderrichtlinien zur Übernahme eines Eigenanteils in Höhe von 10 % (57.000,00 €) verpflichtet.

 

Er unterrichtet die Mitglieder anschließend über das Ergebnis des erstellten Baumgutachtens der auf dem Kirchplatz befindlichen Bäume durch eine öffentlich bestellte Sachverständige. Zwei Kastanien seien in einem schlechten Zustand und werden durch die Gutachterin nicht mehr als verkehrssicher eingestuft. Eine Entnahme dieser beiden Bäume wird dringend empfohlen, da mit einer deutlichen Verschlechterung des Zustandes und einer zunehmenden Bruchgefahr von Stamm und Krone zu rechnen sei. Darüber hinaus wird eine Winterlinde im östlichen Bereich des Kirchplatzes ebenfalls als nicht verkehrssicher eingestuft, da der Baum mit einem Brandkrustenpilz befallen sei. Der Erhalt des Baumes könne allerdings durch baumpflegerische Maßnahmen, wie eine Baumkroneneinkürzung begünstigt werden.

 

StBR Groppe stellt die Planungen der Platzsituation vor der Altentagesstätte vor, für deren Umsetzung eine gesunde Linde gefällt werden müsste. Diese Planungen werden vorerst zurückgestellt, da die Kirchengemeinde Umbaumaßnahmen an dem Gebäude der Altentagesstätte plant und die genaue Lage des Platzes derzeit nicht festgelegt werden kann. Der Baum bleibt somit vorerst erhalten. Erst wenn sich für diesen Bereich eine Konkretisierung abzeichne, könne über das weitere Vorgehen entschieden werden.

 

Er hebt abschließend hervor, dass die Pflanzung weiterer 8 Winterlinden geplant sei, die den bestehenden Lindenbaumkranz ergänzen sollen. Die Landschaftsarchitektin Anja Multhaup erläutert den Mitgliedern und Zuhörern kurz die Anfälligkeit von Kastanien (Bakterium und Mottenbefall) und befürwortet ebenfalls die geplante Neupflanzung der robusteren Winterlinden.

 

Auf Wunsch einiger Zuhörer wird die Sitzung anschließend einvernehmlich kurz unterbrochen, um Ihnen so die Möglichkeit zu bieten, sich zum Erhalt dieses Baumes zu äußern.

 

Zur Sanierung der Natursteinmauer gibt StBR Groppe bekannt, dass die vorhandenen Zementfugen ausgearbeitet und anschließend mit Kalkmörtel neu verfugt werden sollen. Die in Teilbereichen vorhandene Mauerabdeckung aus Betonestrich werde entfernt und durch Wesersandsteinplatten ersetzt.

 

Im Bereich der Treppe zur Königstraße und Ennebudiek werde aus Gründen der Verkehrssicherung eine Aufmauerung der vorhandenen Mauer in einer Stärke von bis zu 30 cm als Absturzsicherung vorgesehen.

 

Ratsherr Oeynhausen fragt sich, ob sich die geplante Aufmauerung nicht farblich sehr stark von dem bestehenden Mauerwerk abheben wird. StBR Groppe geht davon aus, dass ein farblicher Unterschied nur eine gewisse Zeit wahrgenommen werde und merkt an, durch die Erneuerung der gesamten Fugen werde das einheitliche Gesamterscheinungsbild in jedem Fall begünstigt.

 

StBR Groppe berichtet anschließend, dass zudem Poller zur Lenkung des Autoverkehres geplant seien, wie genau diese allerdings für Fußgänger und Radfahrer gekennzeichnet werden, ergebe sich dann in den weiteren Planungen. Auch die in der Mauer befindliche Rudolphi-Gedenktafel werde erneuert, da der abblätternde Sandstein leider keine Möglichkeit zur Restaurierung biete. Die bestehende Gedenktafel werde künftig im Brakeler Stadtmuseum eingelagert.

 

Bürgermeister Hermann Temme ist über die Maßnahmenförderung sehr froh und dankbar, der Kirchplatz stelle neben dem Marktplatz einen ganz wesentlichen Bestandteil des historischen Stadtkerns Brakel dar. Die denkmalpflegerische Instandsetzung des Platzes sei eine Investition in die Nachhaltigkeit, von der die zukünftigen Generationen profitieren werden. Aber auch aus städtebaulicher Sicht bedeute die Instandsetzung eine große Bereicherung für die Stadt Brakel.

 

Auf Nachfrage des Ratsherrn Flore teilt StBR Groppe mit, dass der Bauausschuss in jedem Fall über das weitere Vorgehen zum Erhalt des Baumes informiert werde, sobald Erkenntnisse zu den Planungen der Tagesstätte vorliegen.

 

Ratsherr Oeynhausen freut sich über den Schulterschluss von Kirche und Gemeinde, auch er ist der Auffassung, dass Bäume, die nicht mehr verkehrssicher sind, zum Schutz der Bevölkerung entfernt werden müssen. Im Hinblick auf den erhaltungswürdigen Baum wünscht er sich ebenfalls einen entsprechenden Informationsfluss seitens der Verwaltung.

 

Auf Nachfrage des Ratsherrn Menke erklärt StBR Groppe, derzeit sei nicht absehbar, wann die Entscheidung durch das Erzbistum Paderborn erfolgen werde, von einer zeitnahen Vertragsunterzeichnung werde allerdings ausgegangen, so dass mit einem Beginn der Maßnahme im Frühjahr gerechnet werden kann.