Bürgermeister Temme führt kurz in das Thema „Pflege“ ein, welches in der Gesellschaft mittlerweile vorrangig behandelt werde. Er begrüßt seitens des Kreises Höxter Frau Anja Lücke, die dort im Bereich der Pflegeberatung zuständig ist. Sie präsentiert den aktuellen Pflegebericht 2017 mit Zahlen zum Stichtag 31.12.2017 und geht zunächst auf den demografischen Wandel ein. So lag der Anteil an der Bevölkerung der über 65-jährigen Ende 2016 bei 22,0%. Prognostiziert werde, dass die Zahl der über 65-jährigen voraussichtlich von 30.162 Personen in 2014 auf 42.789 Personen in 2040 wachsen würde, ein Wachstum von 41,9% innerhalb 26 Jahren.

Insgesamt seien im Kreis Höxter zum Stand 2015 6.175 Pflegebedürftige, wovon 4.760 Personen zu Hause versorgt würden (davon 2.893 durch Angehörige). 

 

Frau Lücke führt die Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste im Kreis auf und informiert über weitere Angebotsfelder wie z.B. den Hausnotrufdienst, Hilfen im Haushalt, ambulante Betreuungsdienste usw.

Die wichtigsten Ziele seien die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Städten, Trägern, Wohlfahrtsverbänden, Hochschulen und Anderen. Zudem findet bereits zum 3. Mal im Kreisberufskolleg in Brakel der „Tag der Pflegeberufe“ (21.09.2019) statt, um Jugendliche auf diesen Berufszweig aufmerksam zu machen.

 

Bürgermeister Temme dankt Frau Lücke für ihren Vortrag. Unterm Strich sei festzuhalten, dass der Kreis Höxter diesbezüglich gut aufgestellt sei. Es gebe auch immer wieder Anfragen zum Bau stationärer Pflegeeinrichtungen in Brakel, jedoch zeigen die Recherchen und Zahlen derzeit keinen kurzfristigen Handlungsbedarf, meint Bürgermeister Temme.

 

Ratsherr Oeynhausen geht auf Ablehnung einer Pflege durch die Pflegedienste ein und erkundigt sich, wie der Stand im Kreis Höxter sei. Hierzu erklärt Frau Lücke, dass es im Kreis Höxter in der Regel so sei, dass bei einer Ablehnung die Versorgung durch einen anderen Pflegedienst sichergestellt werden könne.

Ratsherr Oeynhausen möchte wissen, was man im Kreis bzgl. Mitarbeiter-Findung im Beruf der Pflege unternehme. Frau Lücke informiert, dass in Zukunft ca. 10.000 Pflegekräfte fehlen würden und dieser Bedarf unmöglich aufgefangen werden könne. Durch die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft „Pflegenachwuchs“ werde u. a. mit Besuchen in Schulen versucht, Interesse für den Pflegeberuf zu wecken.

 

Auf die Nachfrage des Ratsherrn Multhaupt bzgl. „privater Haushaltshilfen“ erklärt Frau Lücke, dass diese in der Statistik nicht mit aufgeführt seien.

 

Frau Lücke geht auf die Frage des Herrn Kruse dahingehend ein, dass im Bereich der Tagespflege Plätze aufgestockt würden. So erhalte Bad Driburg z.B. zwei neue Tagespflegestätten mit ca. 25 Plätzen.  

 

Der Vortrag ist als Anlage 1 der Niederschrift beigefügt.