Beschluss: zur Kenntnis genommen

Bürgermeister Temme begrüßt hierzu noch einmal die beiden Sozialarbeiterinnen Frau Bouzaima und Frau Benzait sowie Herrn Thomas Rudolphi als Vorstand des Caritasverbandes.

 

Bürgermeister Temme geht auf die Entwicklung der Flüchtlingshilfe in Brakel ein, wo seit Anfang 2015 Flüchtlinge aufgenommen werden. Nach einer Mitteilung der Bezirksregierung Arnsberg vom 13.07.2018 habe Brakel eine vorläufige Quote von 49,22% erfüllt, danach seien noch 130 Personen aufzunehmen. Er bittet StVR Loermann um seinen Bericht. Dieser verweist zunächst auf den Sachverhalt, wie in der Vorlage umfangreich dargestellt. Habe sich die Arbeit der Sozialarbeiterinnen zu Beginn auf die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge gerichtet, so läge jetzt der Fokus auf die Integration derer in unsere Gesellschaft, informiert StVR Loermann. Hier würden Frau Bouzaima und Frau Benzait eine hervorragende Arbeit leisten.

Zum Stand September 2018 würden Brakel weitere 31 Personen zugewiesen, somit wären im Stadtgebiet insgesamt 266 Flüchtlinge untergebracht, zum einen in den zwei Wohnheimen, in dezentralen Wohnungen in der Kernstadt und den Ortschaften sowie im Erlenhof. Der Vertrag mit dem Erlenhof laufe jedoch zum 28.02.2019 aus.

 

Auch Bürgermeister Temme hebt sowohl die Arbeit der Sozialarbeiterinnen als auch das ehrenamtliche Engagement des Ökumenischen Flüchtlingskreises mit derzeit ca. 90 Helferinnen und Helfern hervor.

 

Auf Nachfrage des Ratsherrn Simon bestätigt StVR Loerman, dass der Erlenhof auf Stadtkosten renoviert und der Ursprungszustand wiederhergestellt werden müsse.

 

Sodann bittet Bürgermeister Temme Herrn Rudolphi um kurze Vorstellung seiner Person. Dieser erklärt, dass nach der Neuorientierung des Caritasverbandes er seit dem 01.03.2018 als Vorstand den Verband leite. Der Caritasverband arbeite in Kooperation mit der Stadt in verschiedenen Bereichen zusammen, unter anderem in der Flüchtlingshilfe. Er verweist auf die im nichtöffentlichen Teil anstehende Beschlussfassung über eine Verlängerung des Kooperationsvertrages und befürwortet diese ausdrücklich.

 

Bürgermeister Temme erteilt anschließend Frau Bouzaima und Frau Benzait das Wort. Diese geben einen aktuellen Überblick über die Situation in der Flüchtlingshilfe und deren Aufgaben. So seien z.B. auf Grundlage von 139 beschäftigungsfähigen Personen 38% in einer beruflichen Maßnahme, 21% in Ausbildung, 28% in Arbeit und 13% ohne Beschäftigung. Die Damen informieren den Ausschuss über die Möglichkeiten der Flüchtlinge, institutionelle Kontakte zu knüpfen wie z.B. mit dem Integration Point beim Jobcenter und BA, der hiesigen Ökumenischen Flüchtlingshilfe sowie dem Sozialamt, Sportvereinen etc. und führen die Kooperationspartner auf.

 

Inhaltliche Schwerpunkte ihrer Arbeit seien die Beratung im Asylverfahren sowie die Perspektiv- und Rückkehrberatung. Die Unterstützung und Begleitung bei Bildung, Ausbildung und Arbeit sowie die Verselbstständigung und Bewältigung des Alltagslebens, die Betreuung von Kranken, Traumatisierten, Schwangeren und alleinstehenden Müttern und letztendlich die Integration, also die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben hier in Brakel. Frau Bouzaima und Frau Benzait betonen, dass das Ziel ihrer Arbeit sei, ein kulturell vielfältiges Brakel, wo Flüchtlinge und Brakeler gemeinsam gesellschaftliches Leben gestalten.

 

Bürgermeister Temme zeigt sich beeindruckt über die Beschäftigungszahl. In diesem Zusammenhang spricht Ratsherr Schulte den Unternehmen und Handwerksbetrieben seinen Dank aus für ihre Bereitschaft, Flüchtlinge zu beschäftigen.

 

Auf die Frage des Ratsherrn Oeynhausen warum sich die Zahl der psychisch Kranken verdoppelt habe, erklärt Frau Bouzaima, dass ein Grund natürlich die Flucht sei, aber auch von Folter, Mord und Vergewaltigung in ihren Herkunftsländern rührt. Nun, nachdem im Leben der Flüchtlinge „etwas Ruhe einkehrt sei“, kämen dieses Trauma zutage.

 

Zur Frage des Ratsherrn Kruse bzgl. der Unterbringung der Kinder in Kindergarten oder Schule erklärt Frau Benzait, dass fast alle 3-jährigen Kinder versorgt seien oder aber die Anwartschaft auf einen Kindergartenplatz bzw. Schulplatz hätten. Auf den Bericht über die Gewalttätigkeit von Flüchtlingen erklärt Frau Benzait, dass es keine belastbaren Zahlen für Brakel gebe, aber sie sehe bei 3 Personen deren Gewaltbereitschaft als Problematik an.

 

Ratsherr Schulte bittet, die Zahlen der beschäftigten Flüchtlinge mit in die monatliche Statistik des Arbeitsmarktes mit aufzunehmen. Hierzu verweist Ratsherr Hanisch, dass diese Zahlen im Internet verfügbar seien.