Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

 

Der Bauausschuss beschließt einstimmig, den Neubau des Lehrerzimmers im Innenhof im Bereich der Aula durchzuführen. Ergänzend erklärt der Bauausschuss, die Mittel im Haushaltsplan 2018 gemäß der geplanten Durchführung aufzustocken.

 


Der Vorsitzende erteilt Herrn Dipl-Ing. Carsten Scherhans vom Architekturbüro RSK aus Gehrden das Wort.

 

Herr Scherhans berichtet, dass von den drei zunächst angedachten Varianten, die der Schulleitung vorgestellt wurden, zwei Planvorschläge weiterverfolgt werden. Aufgrund des Verlustes an Schulhoffläche wurde die Planvariante 3 nicht weiterentwickelt und im Resultat verworfen.

 

Er stellt dem Ausschuss die verbleibenden Planvarianten detailliert vor:

 

Planvariante 1: Sanierung des Bestandslehrerzimmers mit Erweiterungsanbau

Die Grundfläche des Lehrerzimmers steigt auf 156 m², neue Toiletten, eine Teeküche, ein Kopierraum sowie ein Besprechungszimmer werden entstehen.

 

Planvariante 2: Bau eines neuen Lehrerzimmers gegenüber der Aula als eigenständiger Baukörper

In dem eingeschossigen Flachdachbau entsteht ein Lehrerzimmer mit ca. 165 m², zusätzliche Nebenräume (ähnlich wie bei Variante 1) werden entstehen.

 

Für die Planvariante 2 liegt die Baukostenschätzung bei ca. 770.000 €, explizite Kostenaussagen können erst nach dem Bodengutachten getroffen werden.

Der Ausschussvorsitzende erteilt nun der Schulleiterin Maria Komm das Wort. Frau Komm spricht sich, auch im Namen des gesamten Lehrerkollegiums, für die Planvariante 2 aus. Sie erklärt, dass dann die Lage (mittig im Gebäude) optimal sei, vor allem vor dem Hintergrund der Vermeidung langer Wegzeiten, beispielsweise für Verwaltungs- oder Toilettengänge. Eine effizientere Nutzung der Pausen aufgrund der ruhigeren Lage sei ebenfalls positiv zu bewerten.

Als weiteren wichtigen Grund sieht sie mit Blick auf die steigenden Kinderzahlen, gerade in der Nachmittagsbetreuung, die zwei zusätzlich für den Schulbetrieb zur Verfügung stehenden Klassenräume (ehemaliges Lehrerzimmer). Im Hinblick auf die pädagogische Nutzung der Räumlichkeiten wäre diese zusätzliche Kapazität von sehr großer Bedeutung, auch ein weiterer Ausbau der Übermittagsbetreuung und der Nachmittagsbetreuung wäre realisierbar. Weiterhin könne der neue Baukörper autark und ohne größere Störung des Schulbetriebes erstellt werden.

 

Auf Nachfrage des Ausschussvorsitzenden Holtemeyer im Hinblick auf die Größenordnung des neuen Lehrerzimmers erklärt Frau Komm, dass sich das Kollegium derzeit aus 45 Lehrerinnen und Lehrern zusammensetze. Darüber hinaus seien Integrationshelfer, Sonderpädagogen und Praktikanten im ständigen Einsatz, so dass das Lehrerzimmer dauerhaft durch ca. 50 Personen frequentiert werde. In den Räumlichkeiten würden zudem Regale, die Lehrerbücherei und sämtliche Unterrichtsmaterialien vorgehalten, die geplante Raumgröße werde daher auch unbedingt benötigt.

Auf weitere Nachfrage im Hinblick auf das Kostenvolumen teilt Herr Scherhans mit, dass der Gründungsaufwand, die Umbauten im Bestandsbereich der Aula und die Technische Ausstattung (Beleuchtung pp.) einen erhöhten Kostenaufwand bedeuten, er verweist in diesem Zusammenhang nochmals auf die noch ausstehende Statik und das Bodengutachten.

 

Die Nachfrage des Ratsherrn Volkhausen beantwortet Frau Komm dahingehend, dass ein Behinderten-WC zur Verfügung stehe, falls Kinder, die sich stark eingenässt hätten, abgeduscht werden müssten.

 

Ratsherr Tobisch stellt sich anschließend die Frage, ob nicht eventuell ein Neubau von Lehrerzimmer und Verwaltung im Bereich des Schulhofes sinnvoller wäre. Herr Scherhans bittet zu bedenken, dass die Kostenvorgaben gedeckelt seien und dieses zusätzlich entstehende Gebäude inklusive der Verwaltung noch höhere Kosten verursachen würde. Frau Komm fügt hinzu, dass zudem eine Schulhoffläche von rund 250 qm verloren ginge. Derzeit besuchen 477 Schüler die Gemeinschaftsgrundschule Brakel, die Entwicklung der Kinder zeige, dass diese lebhafter geworden seien und unbedingt ausreichende Freifläche benötigen, der Bewegungsfreiraum solle daher auf keinen Fall eingeschränkt werden. Wie bereits angesprochen bittet sie auch die Ruhemomente des Lehrpersonals ermöglichen zu wollen, dieses könne nicht gewährleistet werden, wenn sich das Lehrerzimmer mitten auf dem belebten Schulhofgelände befände. Sie spricht sich ebenfalls gegen eine Verlagerung der Verwaltung aus, um unnötig weite Wege für die Sekretärin vermeiden zu können. Die Verwaltung solle auch im Hinblick auf die Frequentierung durch Eltern möglichst im Eingangsbereich der Schule verbleiben.

 

Ratsherr Wulff teilt mit, dass sich die CDU-Fraktion ebenfalls für die Planvariante 2 ausgesprochen habe. Seine Finanzierungsanfrage beantwortet StOVR Frischemeier dahingehend, dass bereits entsprechende Mittel aus dem Programm „Gute Schule 2020“ für die Haushaltsjahre 2017 und 2018 eingeplant wurden.

Zu den Bedenken des Ratsherrn Menke nimmt Frau Komm dahingehend Stellung, dass auch zukünftig keine Standortveränderung der Verwaltung gewünscht werde. Sie verdeutlicht nochmals die Gründe, die dafür sprechen, die Verwaltung unbedingt im Eingangsbereich zu belassen, daran werde sich auch zukünftig nichts ändern.

Auf Anfrage des Ratsherrn Simon erklärt Herr Scherhans, dass eine Aufstockung des in Planung stehenden Flachdachbaus möglich sei, die Belichtung der Klassenräume sei aufgrund der großen Abstandsfläche ausreichend.

 

Auch Ratsherr Koch teilt mit, dass die SPD-Fraktion die Planvariante 2 bevorzuge, die Vergrößerung der Toiletten und die Lage des neuen Lehrerzimmers seien in jedem Fall positiv zu beurteilen.

 

Ratsherr Koppi erkundigt sich, ob nach Realisierung dieses Bauvorhabens die Container nicht mehr benötigt werden. Frau Komm berichtet, dass diese auch weiterhin unerlässlich seien, da die Räumlichkeiten für den „Offenen Ganztag“ und als Inklusions- und Integrationsräume unverzichtbar seien.

 

Zur anschließenden Anregung des Ratsherrn Volkhausen, die Container möglicherweise durch ein Gründach oder einen Pavillon verschönern zu können, erklärt Herr Scherhans, die Belüftung innerhalb der Container sei nicht optimal, so dass hier auf lange Sicht nach einer zufriedenstellenden Lösung gesucht werden solle.