Sitzung: 22.11.2016 Haupt- und Finanzausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Vorlage: 455/2014-2020
Beschluss:
Der Haupt- und Finanzausschuss nimmt den Nachweis des betrieblichen Geschehens im Stadtwald Brakel für das Forstwirtschaftsjahr 2015 zur Kenntnis. Der Haupt- und Finanzausschuss beschließt einstimmig, den Forsthaushalt 2017 anzunehmen.
Bürgermeister Temme eröffnet um 19:00 Uhr den öffentlichen Teil der Sitzung des
Haupt- und Finanzausschusses.
Er begrüßt hierzu herzlich Frau Komm, Frau Beyermann, Frau Hermes
sowie Frau Mellwig, die zur
inklusiven offenen Ganztagsschule im Primarbereich berichten werden. Des
Weiteren begrüßt er seitens des Regionalforstamtes Herrn Schockemöhle, Herrn Wagemann,
Herrn Rottmann und Herrn Müller, die zum Thema Forsthaushalt
anwesend sind.
Zum Tagesordnungspunkt geht Bürgermeister Temme kurz auf den Waldzustandsbericht
2016 des Landes NRW ein und informiert daraus, dass sich das Eschentriebsterben
in NRW ausbreite, der Zustand der Buchen sich verschlechtere, aber sich die
Verbesserung bei der Eiche jedoch fortsetze.
Er erteilt sodann das Wort an Herrn Schockemöhle. Dieser berichtet über das
forstwirtschaftliche Geschehen im Jahr
2015, in dem der Sturm „Niklas“ größere Schäden hinterlassen habe.
Durch den Einschlag von 12.477 Festmeter
seien 811.279,05 € Holzeinnahmen aus dem Verkauf erwirtschaftet worden. Der
Einschlag sei durch den Sturm „Niklas“ höher ausgefallen als die planmäßig
kalkulierten 10.792 Festmeter. Weiterhin müsse der Bestand auch ohne sonstige
Schadensereignisse durchforstet werden, was den Einschlag weiter erhöhe.
Das Jahr 2015 sei mit einem
Wirtschaftsergebnis von 313.543,87 € (209,72 €/HA) sowie einem Betriebsergebnis
von 275.381,39 € (184,19 €/HA) abgeschlossen worden.
Anschließend berichtet Herr Wagemann über den aktuellen Stand zum 18.11.2016.
So seien von den geplanten 10.792 fm derzeit 7.907 fm eingeschlagen. Die daraus
resultierende Einnahme durch Holzverkauf läge derzeit bei 521.971 € (Plan:
596.424 €).
Herr Wagemann erläutert den Forstwirtschaftsplan 2017, geht auf die
Preisentwicklung bei Fichte und Buche ein und informiert abschließend, dass das
kalkulatorische Betriebsergebnis für 2017 bei 143.782,75 € läge. Lt. Plan seien
Erlöse aus Holzverkauf bei 9.894 fm Holzeinschlag von 566.286 € zu erwarten.
Ratsherr Simon hinterfragt die Einschlagsmenge. Seiner Meinung nach sei
deutlich mehr Holz eingeschlagen worden, als notwendig. Dies empfinde er als
„Raubbau am Waldvermögen“. Er ist der Meinung dass, wenn ein Sturmereignis
vorliege, das kommende Jahr behutsamer mit den Buchenbeständen umgegangen
werden müsse. Vorrangig sei das Ziel eine nachhaltige Forstwirtschaft, ihm
seien die Hiebzahlen zu hoch.
Weiterhin ist Ratsherr Simon der Meinung, dass die städt. Forstmitarbeiter unproduktiv
eingesetzt würden. Er möchte dazu wissen, wieviel Festmeter diese einschlagen.
Zum Vorwurf der Unproduktivität teilt Herr Schockemöhle mit, dass durch die städt.
Forstmitarbeiter ca. 1.800 Festmeter eingeschlagen worden seien. Er verweist
darauf, dass die Stundenleistung unterschiedlich seien, wie z.B. beim Einschlag
einer Fichte gegenüber der Buche. Des Weiteren habe vor kurzem ein internes
Gespräch mit den städt. Forstmitarbeitern, dem Regionalforstamt und der
Verwaltung stattgefunden, worin der effektive Einsatz der städt.
Forstmitarbeiter thematisiert wurde.
Den Vorwurf des „Raubbaus am Waldvermögen“
weist Herr Schockemöhle entschieden
zurück und führt auf, dass einem jährlichen Zuwachs von 8,2/HA Festmeter ein
Hiebsatz von 7,3/HA Festmeter gegenüber stünde. Hier werde Bestand auf- und
nicht abgebaut. Außerdem sei der Wald ein Wirtschaftsbetrieb, der sich nach den
aktuellen Preisen richte. Es könne schließlich nicht sein, dass bei
entsprechender Preislage bewusst weniger eingeschlagen werde, führt Herrn
Schockemöhle abschließend aus.
Ratsherr Simon hinterfragt die Kosten in Höhe von 114.000 € für die
Betriebsleitung und Beförsterung durch den Landesbetrieb Wald und Holz NRW.
Hierzu erläutert Herr Wagemann, dass
sich die Höhe dieser Kosten an der Höhe des Einschlags orientiere. Da im 2015
ein erhöhter Einschlag zu verzeichnen war, sind dementsprechend höhere Kosten
für den Holzverkauf etc. entstanden.
Auf die Anfrage des Ratsherrn Hahn teilt Herr Wagemann mit, dass ca. 43.000 € für Brennholz im
Selbstwerber-Bereich eingenommen werde.
Abschließend dankt Bürgermeister Temme allen Beteiligten für ihr Engagement und die positive Entwicklung im forstwirtschaftlichen Bereich.