Beschluss:

 

Der Haupt- und Finanzausschuss nimmt den Nachweis des betrieblichen Geschehens im Stadtwald Brakel für das Forstwirtschaftsjahr 2015 zur Kenntnis. Der Haupt- und Finanzausschuss beschließt einstimmig, den Forsthaushalt 2017 anzunehmen.


Bürgermeister Temme eröffnet um 19:00 Uhr den öffentlichen Teil der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses.

 

Er begrüßt hierzu herzlich Frau Komm, Frau Beyermann, Frau Hermes sowie Frau Mellwig, die zur inklusiven offenen Ganztagsschule im Primarbereich berichten werden. Des Weiteren begrüßt er seitens des Regionalforstamtes Herrn Schockemöhle, Herrn Wagemann, Herrn Rottmann und Herrn Müller, die zum Thema Forsthaushalt anwesend sind.

 

Zum Tagesordnungspunkt geht Bürgermeister Temme kurz auf den Waldzustandsbericht 2016 des Landes NRW ein und informiert daraus, dass sich das Eschentriebsterben in NRW ausbreite, der Zustand der Buchen sich verschlechtere, aber sich die Verbesserung bei der Eiche jedoch fortsetze.

 

Er erteilt sodann das Wort an Herrn Schockemöhle. Dieser berichtet über das forstwirtschaftliche Geschehen im Jahr 2015, in dem der Sturm „Niklas“ größere Schäden hinterlassen habe.

Durch den Einschlag von 12.477 Festmeter seien 811.279,05 € Holzeinnahmen aus dem Verkauf erwirtschaftet worden. Der Einschlag sei durch den Sturm „Niklas“ höher ausgefallen als die planmäßig kalkulierten 10.792 Festmeter. Weiterhin müsse der Bestand auch ohne sonstige Schadensereignisse durchforstet werden, was den Einschlag weiter erhöhe.

Das Jahr 2015 sei mit einem Wirtschaftsergebnis von 313.543,87 € (209,72 €/HA) sowie einem Betriebsergebnis von 275.381,39 € (184,19 €/HA) abgeschlossen worden.

 

Anschließend berichtet Herr Wagemann über den aktuellen Stand zum 18.11.2016. So seien von den geplanten 10.792 fm derzeit 7.907 fm eingeschlagen. Die daraus resultierende Einnahme durch Holzverkauf läge derzeit bei 521.971 € (Plan: 596.424 €).

 

Herr Wagemann erläutert den Forstwirtschaftsplan 2017, geht auf die Preisentwicklung bei Fichte und Buche ein und informiert abschließend, dass das kalkulatorische Betriebsergebnis für 2017 bei 143.782,75 € läge. Lt. Plan seien Erlöse aus Holzverkauf bei 9.894 fm Holzeinschlag von 566.286 € zu erwarten.

 

Ratsherr Simon hinterfragt die Einschlagsmenge. Seiner Meinung nach sei deutlich mehr Holz eingeschlagen worden, als notwendig. Dies empfinde er als „Raubbau am Waldvermögen“. Er ist der Meinung dass, wenn ein Sturmereignis vorliege, das kommende Jahr behutsamer mit den Buchenbeständen umgegangen werden müsse. Vorrangig sei das Ziel eine nachhaltige Forstwirtschaft, ihm seien die Hiebzahlen zu hoch.

Weiterhin ist Ratsherr Simon der Meinung, dass die städt. Forstmitarbeiter unproduktiv eingesetzt würden. Er möchte dazu wissen, wieviel Festmeter diese einschlagen.

 

Zum Vorwurf der Unproduktivität teilt Herr Schockemöhle mit, dass durch die städt. Forstmitarbeiter ca. 1.800 Festmeter eingeschlagen worden seien. Er verweist darauf, dass die Stundenleistung unterschiedlich seien, wie z.B. beim Einschlag einer Fichte gegenüber der Buche. Des Weiteren habe vor kurzem ein internes Gespräch mit den städt. Forstmitarbeitern, dem Regionalforstamt und der Verwaltung stattgefunden, worin der effektive Einsatz der städt. Forstmitarbeiter thematisiert wurde.

 

Den Vorwurf des „Raubbaus am Waldvermögen“ weist Herr Schockemöhle entschieden zurück und führt auf, dass einem jährlichen Zuwachs von 8,2/HA Festmeter ein Hiebsatz von 7,3/HA Festmeter gegenüber stünde. Hier werde Bestand auf- und nicht abgebaut. Außerdem sei der Wald ein Wirtschaftsbetrieb, der sich nach den aktuellen Preisen richte. Es könne schließlich nicht sein, dass bei entsprechender Preislage bewusst weniger eingeschlagen werde, führt Herrn Schockemöhle abschließend aus.

 

Ratsherr Simon hinterfragt die Kosten in Höhe von 114.000 € für die Betriebsleitung und Beförsterung durch den Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Hierzu erläutert Herr Wagemann, dass sich die Höhe dieser Kosten an der Höhe des Einschlags orientiere. Da im 2015 ein erhöhter Einschlag zu verzeichnen war, sind dementsprechend höhere Kosten für den Holzverkauf etc. entstanden. 

 

Auf die Anfrage des Ratsherrn Hahn teilt Herr Wagemann mit, dass ca. 43.000 € für Brennholz im Selbstwerber-Bereich eingenommen werde.

 

Abschließend dankt Bürgermeister Temme allen Beteiligten für ihr Engagement und die positive Entwicklung im forstwirtschaftlichen Bereich.