Sachverhalt:
Im Rahmen des Leitbildes für Familien- und
Generationengerechtigkeit führt die Stadt Brakel eine Seniorenbefragung durch.
§
Bürger/innen ab
dem 55. Lebensjahr werden zu ihrer Lebens- und Wohnsituation befragt.
§
Durch die
Befragung soll der Bedarf der Senioren/innen auf den Gebieten der sozialen
Kontakte, Freizeitangebote, Mobilität, haushaltsnahen Dienstleistungen,
Betreuung und Pflege festgestellt werden.
§
Aus dem Ergebnis
der Befragung sollen Lösungsvorschläge erarbeitet werden, um bestehende
Angebote zu optimieren und ggf. neue Angebote erstellen und damit
Lebensqualität für Senioren/innen in Brakel zu sichern bzw. zu verbessern.
In den nächsten 10 – 20 Jahren kommt es zu einem
Anstieg der alten Bevölkerung –insbesondere die Altersgruppe der 80-jährigen-
und gleichzeitigen Rückgang der Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 u.
65 Lebensjahren. Verschärfend kommt im ländlichen Raum –zu dem auch Brakel
gehört- hinzu, dass junge Familien auf der Suche nach besserer Infrastruktur für
ihre Kinder oder junge Erwachsene auf der Suche nach Bildung und Arbeitsplätzen häufig in größere Städte bzw. Ballungszentren
verziehen. Zurück bleibt die ältere Bevölkerung. Diese wird aufgrund der
gestiegenen Lebenserwartung immer älter.
Auch in Brakel kommt es in den nächsten 10 Jahren zu
einem Anstieg der alten Bevölkerung. Dabei ist die absolute Bevölkerungszahl in
Brakel seit 2003 rückläufig, dieser Trend wird sich fortsetzen.
Entwicklung in den relevanten
Altersgruppen:
Altersgruppe |
2003 |
31.12.2008 |
2020 (Prognose) |
|||
50 – 64 Jahre |
2.921 |
16,4 % |
3.248 |
18,7 % |
3.717 |
21,8 % |
65 – 79 Jahre |
2.352 |
13,2 % |
2.559 |
14,8 % |
2.588 |
15,2 % |
Über 80 Jahre |
674 |
3,8 % |
969 |
5,6 % |
1.334 |
7,8 % |
Ew insgesamt |
17.802 |
100,0 % |
17.330 |
100,0 % |
17.043 |
100,0 % |
Der demographische Wandel trifft auch kleine Kommunen
wie die Stadt Brakel. Mit der Abnahme der Bevölkerung geht insbesondere in den
Ortschaften die Infrastruktur zurück. Für die verbleibenden Senioren/innen wird
es immer schwieriger, ihr Leben in den Dörfern zu organisieren.
Die Städte u. Gemeinden sind dem Bürger am nächsten.
Von daher müssen sich die Kommunen und damit auch die Stadt Brakel auf die
Veränderung der Bevölkerungsstruktur und den damit verbundenen Auswirkungen einstellen.
Ein wichtiger Faktor ist dabei eine
seniorenfreundliche Infrastruktur. Nur die Städte oder Ortschaften, die für
ältere Mitbürger/innen eine auf sie zugeschnittene attraktive Ausstattung
bieten, werden als Wohnsitz nachgefragt. Um die Stadt Brakel und insbesondere
die dazugehörigen Ortschaften für Senioren/innen weiterhin attraktiv zu halten
und weitere Abwanderungen von Bürgern/innen zu verhindern, ist der Bedarf und
das tatsächlich bestehende Angebot in folgenden Bereichen zu überprüfen:
-
ambulante und
stationäre Hilfs-, Betreuungs- u. Pflegeleistungen
-
Wohnen und
Wohnumfeld,
-
gemeinwesenorientierte
Seniorenarbeit,
-
Bürgerengagement,
-
Freizeitangebote.
Ziel der Seniorenbefragung ist es, die Vorstellungen
und Wünsche der Senioren/innen, wie sie im Alter in Brakel und den Ortschaften
leben und wohnen wollen, zu ermitteln. Durch den Vergleich von Bedarf und
bestehenden Angebot werden Defizite erkannt.
Die Ergebnisse der Befragung werden in einem
Bürgerforum der Öffentlichkeit vorgestellt. Aus den Wünschen und Vorstellungen
der Bürger/innen sollen mit deren Hilfe – unter Einbeziehung der bestehenden
Angebote, Einrichtungen und Dienstleistungen - Projekte und neue Angebote
entstehen.