Betreff
Seniorenbefragung in Brakel
Vorlage
033/2009-2014
Art
Mitteilungsvorlage

Sachverhalt:

 

Im Rahmen des Leitbildes für Familien- und Generationengerechtigkeit führt die Stadt Brakel eine Seniorenbefragung durch.

§         Bürger/innen ab dem 55. Lebensjahr werden zu ihrer Lebens- und Wohnsituation befragt.

§         Durch die Befragung soll der Bedarf der Senioren/innen auf den Gebieten der sozialen Kontakte, Freizeitangebote, Mobilität, haushaltsnahen Dienstleistungen, Betreuung und Pflege festgestellt werden.

§         Aus dem Ergebnis der Befragung sollen Lösungsvorschläge erarbeitet werden, um bestehende Angebote zu optimieren und ggf. neue Angebote erstellen und damit Lebensqualität für Senioren/innen in Brakel zu sichern bzw. zu verbessern.

In den nächsten 10 – 20 Jahren kommt es zu einem Anstieg der alten Bevölkerung –insbesondere die Altersgruppe der 80-jährigen- und gleichzeitigen Rückgang der Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 u. 65 Lebensjahren. Verschärfend kommt im ländlichen Raum –zu dem auch Brakel gehört- hinzu, dass junge Familien auf der Suche nach besserer Infrastruktur für ihre Kinder oder junge Erwachsene auf der Suche nach Bildung und Arbeitsplätzen häufig in größere Städte bzw. Ballungszentren verziehen. Zurück bleibt die ältere Bevölkerung. Diese wird aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung immer älter.

Auch in Brakel kommt es in den nächsten 10 Jahren zu einem Anstieg der alten Bevölkerung. Dabei ist die absolute Bevölkerungszahl in Brakel seit 2003 rückläufig, dieser Trend wird sich fortsetzen.

Entwicklung in den relevanten Altersgruppen:

Altersgruppe

2003

31.12.2008

2020 (Prognose)

50 – 64 Jahre

2.921

16,4 %

3.248

18,7 %

3.717

21,8 %

65 – 79 Jahre

2.352

13,2 %

2.559

14,8 %

2.588

15,2 %

Über 80 Jahre

674

3,8 %

969

5,6 %

1.334

7,8 %

Ew insgesamt

17.802

100,0 %

17.330

100,0 %

17.043

100,0 %

Der demographische Wandel trifft auch kleine Kommunen wie die Stadt Brakel. Mit der Abnahme der Bevölkerung geht insbesondere in den Ortschaften die Infrastruktur zurück. Für die verbleibenden Senioren/innen wird es immer schwieriger, ihr Leben in den Dörfern zu organisieren.

Die Städte u. Gemeinden sind dem Bürger am nächsten. Von daher müssen sich die Kommunen und damit auch die Stadt Brakel auf die Veränderung der Bevölkerungsstruktur und den damit verbundenen Auswirkungen einstellen.

Ein wichtiger Faktor ist dabei eine seniorenfreundliche Infrastruktur. Nur die Städte oder Ortschaften, die für ältere Mitbürger/innen eine auf sie zugeschnittene attraktive Ausstattung bieten, werden als Wohnsitz nachgefragt. Um die Stadt Brakel und insbesondere die dazugehörigen Ortschaften für Senioren/innen weiterhin attraktiv zu halten und weitere Abwanderungen von Bürgern/innen zu verhindern, ist der Bedarf und das tatsächlich bestehende Angebot in folgenden Bereichen zu überprüfen:

-          ambulante und stationäre Hilfs-, Betreuungs- u. Pflegeleistungen

-          Wohnen und Wohnumfeld,

-          gemeinwesenorientierte Seniorenarbeit,

-          Bürgerengagement,

-          Freizeitangebote.

Ziel der Seniorenbefragung ist es, die Vorstellungen und Wünsche der Senioren/innen, wie sie im Alter in Brakel und den Ortschaften leben und wohnen wollen, zu ermitteln. Durch den Vergleich von Bedarf und bestehenden Angebot werden Defizite erkannt.

Die Ergebnisse der Befragung werden in einem Bürgerforum der Öffentlichkeit vorgestellt. Aus den Wünschen und Vorstellungen der Bürger/innen sollen mit deren Hilfe – unter Einbeziehung der bestehenden Angebote, Einrichtungen und Dienstleistungen - Projekte und neue Angebote entstehen.