Beschluss des Quartierskonzeptes und des Sanierungsmanagers
Sachverhalt:
Das Klimaschutzziel der Bundesregierung ist es, den
Kohlendioxid-Ausstoß im Gebäudebereich gegenüber 1990 bis zum Jahr 2030 um 55
Prozent zu senken. Bis zum Jahr 2050 soll der Co2-Verbrauch zwischen 80 und 95
Prozent vermindert werden.
Dieses Klimaschutzziel kann durch das Programm
"Energetische Stadtsanierung KfW 432" durch die Förderung
integrierter Quartierskonzepte sowie eines Sanierungsmanagements von Städten,
Kommunen und Landkreisen umgesetzt werden.
Ein Quartierskonzept und das Sanierungsmanagement,
die die Planung und Realisierung der in dem Konzept vorgesehenen Maßnahmen
begleiten und koordinieren, leisten zur Steigerung der Energieeffizienz der
Gebäude und der Infrastruktur – insbesondere zur Wärme- und Kälteversorgung –
einen wichtigen Beitrag.
Für Brakel wurde folgender Quartiersplan
aufgestellt (siehe Plan). In diesem Gebiet sind viele Schulen, die Stadthalle,
Klärwerk und Wohngebäude mit hohem Optimierungspotential vorzufinden.
Zusätzlich können die Infrastruktur und der weitere Ausbau des Wärmenetzes
eingeplant werden. Das Quartier umfasst neben dem historischen Stadtkern auch
angrenzende Wohnbebauung und einen Teil des angrenzenden Gewerbegebietes.
Ziel des Quartierskonzeptes ist es, energetische
Sanierungspotentiale zu analysieren und Sanierungsmaßnahmen abzuwägen, wobei
der Einsatz erneuerbarer Energien mit einbezogen wird. Eine mögliche
Nahversorgung des Gebiets wird ebenfalls geprüft.
Zusammenfassend
sollen daher folgende Aspekte betrachtet werden:
·
Betrachtung
der für das Quartier maßgeblichen Energieverbrauchssektoren, insbesondere
kommunale Einrichtungen, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen, Industrie, private
Haushalte und deren Energieeinspar- und Effizienzpotenziale (Ausgangsanalyse)
·
Beachtung
integrierter Entwicklungs- oder wohnwirtschaftlicher Konzepte bzw. integrierter
Konzepte auf Quartiersebene sowie von Fachplanungen und Bebauungsplänen
·
Aktionspläne
und Handlungskonzepte unter Einbindung aller betroffenen Akteure einschließlich
Einbeziehung der Öffentlichkeit
·
Aussagen
zu baukulturellen Zielstellungen unter besonderer Beachtung von Denkmalen,
erhaltenswerter Bausubstanz und Ortbildqualität
·
Gesamtenergiebilanz
des Quartiers als Ausgangspunkt sowie als Zielaussage für die energetische
Ortsanierung unter Bezugnahme auf die im Aktionsplan Klimaschutz
2020/Nationaler Klimaschutzplan 2050 formulierten Klimaschutzziele für
2020/2050 sowie energetische Ziele auf kommunaler Ebene
·
Analyse
möglicher Umsetzungshemmnisse (technisch, wirtschaftlich, zielgruppenspezifisch
bedingt) und deren Überwindung, Gegenüberstellung möglicher Handlungsoptionen
·
Benennung
konkreter energetischer Sanierungsmaßnahmen und deren Ausgestaltung (Maßnahmenkatalog)
unter Berücksichtigung quartiersbezogener Wechselwirkungen zur Realisierung von
Synergieeffekten sowie entsprechender Wirkungsanalyse und Maßnahmenbewertung
·
Aussagen
zu Kosten, Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit der Sanierungsmaßnahmen
·
Maßnahmen
zur organisatorischen Umsetzung des Sanierungskonzepts (Zeitplan,
Prioritätensetzung, Mobilisierung der Akteure und Verantwortlichkeiten)
·
Information
und Beratung, Öffentlichkeitsarbeit
Um den Prozess der Umsetzung des
Quartierskonzeptes zu planen, Netzwerkarbeiten zu initiieren, die
Sanierungsmaßnahmen zu koordinieren und als zentrale Anlaufstelle zu fungieren,
ist ein Sanierungsmanagement in Form eines Sanierungsmanagers zu installieren.
Vorgehsehen ist eine Projektlaufzeit vom 01.10.2021 bis 31.09.2024. Dieser
Zeitraum kann bei Bedarf um 2 weitere Jahre verlängert werden. Die Funktion des
Sanierungsmanagers kann vom Klimaschutzmanager übernommen werden.
Das Aufstellen eines Quartierskonzepts werden von
der KFW mit einer Förderquote von 65 % gefördert. Beim Quartierkonzept können
zusätzlich die Personalkosten gefördert werden. Das Sanierungsmanagement/
Quartiersmanagement wird durch einen Coronabonus von 10 % mit insgesamt 75 %
gefördert.
Herr Hoogen und Herr Michaelis von energielenker
GmbH stellen den Arbeitsstand Quartierskonzept und die Arbeit des
Quartiersmanagements in der Sitzung des Bauausschusses vor:
· Darstellung Energie
und CO2-Bilanz
·
Wärmeversorgung Bestand Exkurs und
zukünftige Versorgungsmöglichkeiten/ Erneuerbare Energien
·
Darstellung der nächsten
Arbeitsschritte
·
Öffentlichkeitsarbeit, Online-Karte
und Flyer
·
Ausblick auf das Sanierungsmanagement
Anlagen:
Beschlussvorschlag:
Der Bauausschuss der
Stadt Brakel beschließt die Umsetzung des Quartierskonzeptes und die Funktion
des Sanierungsmanagers soll vom Klimaschutzmanager übernommen werden.
Haushaltsrechtliche
Auswirkungen:
1. Quartierskonzept in 2021:
· Gesamtbetrag: 86.250,00 €
· Eigenanteil Stadt Brakel: 18.937,50 €
· KFW Förderung: 56.062,50 €
· Personalkostenförderung: 11.250,00 €
· Gesamtförderquote 78 %
2.
Quartiersmanagement
in 2021 (10/2021 – 12/2021):
· Gesamtbetrag: 17.500,00 €
· Eigenanteil Stadt Brakel: 4.375,00 €
· KFW Förderung: 13.125,00 €
· Gesamtförderquote 75 %
3.
Quartiersmanagement
in 2022:
· Gesamtbetrag: 70.000,00 €
· KFW Förderung: 52.500,00 €
· Eigenanteil Stadt Brakel: 17.500,00 €
· Gesamtförderquote 75 %
4. Quartiersmanagement in 2023:
· Gesamtbetrag: 70.000,00 €
· KFW Förderung: 52.500,00 €
· Eigenanteil Stadt Brakel: 17.500,00 €
· Gesamtförderquote 75 %
5.
Quartiersmanagement
in 2024 (01/2024 – 09/2024):
· Gesamtbetrag: 52.500,00 €
· KFW Förderung: 39.375,00 €
· Eigenanteil Stadt Brakel: 13.125,00 €
· Gesamtförderquote 75 %