Betreff
Vorstellung der Machbarkeitsstudie zur Mikroschadstoffelimination
Vorlage
811/2014-2020
Art
Mitteilungsvorlage

a)   Vorstellung der Ergebnisse der Studie durch das Ing.-Büro Danjes, Herr Waermer, aus Detmold.

 

b)   Allgemeiner Vortrag zur Mikroschadstoffproblematik durch den Leiter des Dezernates „kommunale Abwasserbeseitigung“ der Bezirksregierung Detmold, Herr Köhler.

 

 

 

Sachverhalt:

 

 

In der Sitzung des Betriebsausschusses am 15.03.2018 wurde im nichtöffentlichen Teil über die Beauftragung zur Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur Mikroschadstoff informiert.

 

Allgemeine Erläuterungen zu Mikroschadstoffen

 

Mikroschadstoffe und deren Verminderung stellen eine der großen wasserwirtschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahre dar. Beispiele für Mikroschadstoffe sind unter anderem Arzneimittel (z. B. Diclofenac), Süßstoffe, Haushaltschemikalien, Pestizide und „Mikroplastik“.

 

Zum Schutz der Gewässerökosysteme und Trinkwasserressourcen ist eine gute Wasserqualität der Gewässer unabdingbar. Über 90 % der Gewässer in NRW weisen bisher nicht den gemäß § 27 des Wasserhaushaltgesetzes (WHG) geforderten guten ökologischen Zustand bzw. das gute ökologische Potenzial auf. Dies liegt teilweise an den vorhandenen Mikroschadstoffen. So wird auch der ökologische Zustand der Nethe bzw. Brucht, in die die KA Brakel einleitet, bisher mit schlecht bewertet.

 

Da viele der sogenannten Mikroschadstoffe nicht ersetzt oder verboten werden können, muss ein Multi-Barrieren-Konzept zum Schutz der Gewässer geschaffen werden. Neben diffusen Einträgen, wie z. B. aus der Landwirtschaft oder Abläufen von Straßen, stellen Kläranlagen die Haupteintragspfade von Mikroschadstoffen in die Gewässer dar, da die konventionellen Abwasserreinigungsverfahren nicht für den Rückhalt von Mikroschadstoffen geeignet sind. Eine weitgehende Elimination der Mikroschadstoffe auf kommunalen Kläranlagen ist heute durch zusätzliche Verfahrensschritte (4. Reinigungsstufe) möglich.