Betreff
Zentrale Wasserenthärtung
Anregung der Erkelner Bürgerinnen und Bürger
Vorlage
698/2014-2020/1
Art
Beschlussvorlage
Referenzvorlage

Sachverhalt:

 

Mit Schreiben vom 19. März 2018 überreicht ein Erkelner Bürger eine Unterschriftensammlung gegen die Einführung einer zentralen Enthärtungsanlage für das Trinkwasser mit der Bitte die Anliegen der Erkelner Bürgerinnen und Bürger bei der Planung des Projektes zu berücksichtigen.

 

Zum Inhalt wird auf die Vorlage 698/2014-2020 verwiesen.

 

Diese Anregung im Sinne des § 24 GO NRW wurde am 08.05.2018 vom Haupt- und Finanzausschuss –als Beschwerdeausschuss- beraten und zuständigkeitshalber an den Betriebsausschuss verwiesen. Ferner soll der Bezirksausschuss Erkeln beteiligt werden.

 

Seitens der Verwaltung/Betriebsleitung ist folgendes zu dieser Angelegenheit zu sagen:

 

Die im Jahr 2017 durchgeführte Machbarkeitsstudie zur Einführung einer zentralen Trinkwasserenthärtung hat ergeben, dass zur Erreichung der Projektziele die derzeitig dezentrale Versorgungstruktur der Brakeler Wasserversorgung auf eine zukünftig zentrale umzustellen wäre. Dies hätte zur Folge, dass die Wassergewinnung zukünftig im Wesentlichen aus den Brunnen Ostheim, Sudheim und Riesel erfolgen würde. Während die Brunnen in Bökendorf und Gehrden für die Zumischung in den örtlichen Trinkwasserhochbehältern in Betrieb blieben, wären die Gewinnungsanlagen Brunnen Schmechten und Quellfassung Erkeln (Vogelsang) zu schließen.

 

Gegen die Schließung der Trinkwassergewinnung im Erkelner „Vogelsang“ erfolgte die oben erwähnte Unterschriftensammlung, welche dem Bürgermeister und der Betriebsleitung am 19.03.2018 vorgelegt wurde.

Die Auswertung der Unterschriftenlisten zeigt im Vergleich zu den Ergebnissen der durchgeführten Kundenumfrage ein konträres Bild.

Mit der Unterschriftenaktion wurden insgesamt 135 Unterschriften gegen die Schließung der Trinkwassergewinnung „Vogelsang“ gesammelt (Hinweis: Erkeln verfügt über 554 Einwohner).

Die Kundenumfrage ergab für den Ortsteil Erkeln das 46 Haushalte für und 32 gegen die Einführung einer zentralen Enthärtung sind (Beteiligung 78 Haushalte aus Erkeln).

 

Die mit der Unterschriftenaktion aufgestellte Behauptung der „guten Qualität“ des Trinkwassers aus dem Vogelsang kann seitens der Betriebsleitung nicht geteilt werden. Das „Vogelsang-Wasser“ hat gegenüber dem restlichen Brakeler Trinkwasser keine qualitativen Vorteile. Das im Wasserschutzgebiet Vogelsang gewonnene Wasser stammt aus oberflächennahen Schichten und verfügt über vergleichsweise hohe Nitratwerte.

Um sowohl die Quellfassungen als auch das umfangreiche Netz aus den Sammel- und Transportleitungen in einen zukunftsfähigen Zustand zu bringen, sind langfristig erhebliche Investitionen zu tätigen. Dem gegenüber steht eine nur vergleichsweise geringe Trinkwassergewinnungsmenge aus der Quelle „Vogelsang“.

 

Die Umsetzung des Projektes „zentrale Enthärtung des Trinkwassers“ sowie die damit verbundene Schließung der Wassergewinnung „Vogelsang“ stehen noch nicht fest. Nach Auswertung des bevorstehenden Pilotversuches obliegt es den politischen Gremien über die Zukunft der Enthärtung abschließend zu entscheiden.


Beschlussvorschlag:

 

Es wird beschlossen, die Anregung zur Kenntnis zu nehmen.

 

Ferner wird beschlossen, dass eine endgültige Entscheidung in dieser Angelegenheit erst nach Abschluss des Testbetriebes erfolgen kann und wird.