Beschluss: zur Kenntnis genommen

Bürgermeister Temme begrüßt noch einmal Herrn Jostes, Geschäftsführer der Kath. Hospitalvereinigung Weser-Egge (KHWE), der auf Wunsch über die aktuellen Entwicklungen der KHWE berichtet. Bürgermeister Temme geht auf den Personalmangel im Pflegebereich ein, die KHWE habe sich auf der im Kolping-Berufsbildungswerk stattfindenden Ausbildungsmesse STEP1 präsentiert. Mit ca. 2900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei die KHWE mit ihren 4 Standorten der größte Arbeitgeber im Kreis Höxter und mit insgesamt 5 Krankenhäusern (inkl. Warburg) habe man im Kreis ein engmaschiges Netz aufgebaut. Die seinerzeit vorgenommene Spezialisierung der 4 KHWE-Krankenhäuser sei somit der richtige Weg gewesen, so Bürgermeister Temme.

 

Er erteilt das Wort an Herrn Jostes. Dieser stellt die derzeit schweren Herausforderungen und aktuellen Probleme dar. Er geht auf die neue Krankenhausplanung des Landes NRW ein. Im Kern ginge es darum, den Wettbewerb unter den Krankenhäusern stärker einzuschränken.  In den ländlichen Regionen sei ein gutes Auskommen miteinander und es sei der ausdrückliche Wille des Verwaltungsrates, alle 4 Standorte zu erhalten. Diese werde durch die aktuelle Krankenhausplanung jedoch nicht einfach.

 

Er geht weiter auf den Fachkräftemangel ein, Personal sei schwer zu finden. Durch die Corona-Pandemie habe es extrem hohe Ausfälle an Mitarbeitern gegeben. Teilweise seien über 200 Pflegekräfte zeitgleich in Quarantäne gewesen. 

 

Herr Jostes führt zum Thema Energiekrise auf, dass ein Krankenhaus einen enormen Energiebedarf habe. Zwar würde jede neue Maßnahme gedämmt, nutze Photovoltaik und Energie aus Blockheizkraftwerken, trotzdem habe die Holding Ausgaben von 2,2 Mio. € für Strom und Gas.

 

Abschließend appelliert Christian Jostes an die anwesenden Ratsvertretungen, ihre politische Stellung dazu zu nutzen, um sich an die heimischen, politischen Landes- und Bundesvertreter zu wenden.

Diesen Appell unterstreicht Bürgermeister Temme ebenfalls zum Abschluss des Vortrages von Herrn Jostes.

 

Auf Nachfrage des Ratsherrn Heilemann bzgl. der neuen Krankenhausplanungen erläutert Herr Jostes, dass die KHWE sich diesbezüglich für den Kreis schon geordnet und Doppelfunktionen abgebaut habe.

Zur Frage der Notstromversorgung erklärt er, dass diese einige Tage das Krankenhaus versorgen könne. Es seien nicht alle Ölheizungen demontiert worden und werden auch befüllt. Falls „die Vollkastastrophe“ einträte, so Herr Jostes, seien alle Krankenhäuser mit Öl über Wochen beheizbar.

 

Ratsherr Disse möchte wissen, wie das Krankenhaus gegen den Personalmangel und den somit herrschenden Herausforderungen für das Pflegepersonal entgegensteuere.

Herr Jostes erklärt, dass man versuche die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärker zu fokussieren. Im eigenen Ausbildungszentrum werden vor Ort Pflegefachkräfte ausgebildet. Eine Arbeitsgruppe soll Möglichkeiten finden, wie zusätzliche Pflegekräfte am Markt rekrutiert werden können, z.B. mit einer „Begrüßungsgeld-Kampagne“.

 

Bürgermeister Temme dankt Herr Jostes für sein Kommen und der ausführlichen Berichterstattung.