Die
Bauausschussvorsitzende begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn Professor
Dr. Üpping von der Technischen
Hochschule Ostwestfalen-Lippe, der dort Forschungen zum Energiemanagement und
zu elektrischen Speichertechnologien leitet.
In seinem Vortrag geht
Professor Dr. Üpping explizit auf
die Klimaziele der Bundesregierung ein. Er führt aus, welche Möglichkeiten
bestehen, diese gesetzten Ziele überhaupt erreichen zu können. Der
Energiebedarf sollte zukünftig durch Entwicklung intelligenter Konzepte
komplett aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Professor Dr. Üpping stellt anschließend den Bezug
zum geplanten Wohngebiet im Bohlenweg her.
Eine ökologisch sinnvolle
Planung sollte in jedem Fall die Minimierung des Anteils „grauer Energien“
beinhalten. Immissionen, beispielsweise durch Transport oder Verpackung,
sollten unbedingt reduziert und weitestgehend vermieden werden. Beton möglichst
vermeiden und auf erneuerbare Baustoffe (z.B. Holz) setzen, das sollte die
zukunftsweisende Zielsetzung sein. Auch die Elektromobilität wird eine immer
bedeutendere Rolle einnehmen, so dass bei der Planung eines neuen Wohngebiets
Raum für Schnellladestationen und Stromspeicher vorgesehen werden sollte. Die
fossilen Brennstoffe dürfen keine Berücksichtigung mehr finden,
zukunftsweisende Investitionen sollten beispielsweise in Wärmepumpen erfolgen.
Durch seinen Impulsvortrag
möchte Professor Dr. Üpping die
Anwesenden anregen, sich kritisch mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Ratsfrau Vogt stellt sich die Frage, ob die
Biogasanlagen im Hinblick auf die nicht unerheblichen Transportwege (z.B. von
Paderborn nach Istrup) wirklich effizient sind. Professor Dr. Üpping verweist auf die Notwendigkeit
dieser bedarfsgerecht geführten Anlagen, die variabel eingeschaltet werden
können.
Ratsherr Simon sieht gerade im Hinblick auf die
Bodenbeschaffenheit die Verarbeitung von Betonfundamenten als unumgänglich.
Ratsherr Disse gibt zu bedenken,
Holz sei als nachwachsender Rohstoff nicht in unbegrenzten Mengen vorhanden. Er
unterstützt zwar die vorgebrachten regionalen Ansätze, sieht hier allerdings
eher ein weltweites Problem.
Professor Dr. Üpping merkt an, es sollte unbedingt
eine Grenze für „graue Energien“ vorgegeben werden, um so die gesetzten Ziele
überhaupt erreichen zu können. Die Entscheidungen in Deutschland können hier
auch wegweisend für andere Länder sein und den prozentualen Anteil der
CO2-Reduzierung erhöhen.
Bürgermeister Hermann Temme bedankt sich für den
impulsgebenden und beeindruckenden Vortrag. Gerade im Neubaugebiet „Am
Bohlenweg“, für welches sich viele junge Familien interessieren, bieten sich
hier beispielsweise durch die Anbindung an das angrenzende Nahwärmesystem
zukunftsweisende Perspektiven.
Er stellt sich in diesem
Zusammenhang noch die Frage, wie in anderen Baugebieten verfahren werden
sollte, in denen sich derartige Möglichkeiten nicht bieten. Professor Dr. Üpping empfiehlt, hier z. B. eine
zentrale Wärmepumpenanlage zu installieren. Diese kann durch alle Bewohner
genutzt werden und bringt ebenfalls den Vorteil, den größten Kostenanteil
gemeinschaftlich zu tragen. Er verweist in diesem Zusammenhang auch auf eine
Fördermöglichkeit aus dem Programm „Nahwärme 4.0“ und die Bildung einer
Betreibergenossenschaft.
Die Ausschussvorsitzende
bedankt sich bei Professor Dr. Üpping
für den informativen Vortrag.