Sitzung: 28.01.2020 Haupt- und Finanzausschuss
Bürgermeister Temme
bittet die Fraktionen um Benennung ihrer Anträge zum Haushalt 2020.
CDU-Fraktion
Antrag
1: Verbesserung der Raumsituation in der OGS
Ratsherr
Hanisch erläutert, der Ansatz in
Höhe von 650.000 € für die Verbesserung der Raumsituation in der OGS für das
Jahr 2020 im Bereich KUBRA, technisches Gebäudemanagement, Pos. 111060-150, S.
22 roter Teil, solle mit einem Sperrvermerk versehen werden. Nicht betroffen
davon sei der Anteil in Höhe von 250.000 € für die grundlegende
Toilettensanierung, der im Gesamtansatz von 900.000 € enthalten sei. Zur
Begründung führt er aus: Das Bundeskabinett habe am 13.11.2019 das Gesetz zur
Errichtung des Sondervermögens zum „Ausbau ganztägiger Bildungs- und
Betreuungsangebote für Kinder im Grundschulalter“ (Ganztagsfinanzierungsgesetz)
auf den Weg gebracht. Noch in dieser Legislaturperiode will der Bund die Länder
mit insgesamt 2 Milliarden € beim Ausbau der kommunalen Bildungsinfrastruktur
für die Ganztagsbetreuung unterstützen. Es sei daher zu erwarten, dass künftig
entsprechende Fördermittel zur Verfügung stehen werden. In Anbetracht der
Haushaltslage sei es aus Sicht der CDU-Fraktion nicht zu verantworten, auf eine
mögliche Förderung zu verzichten.
Bürgermeister
Temme erläutert, die Verwaltung sei
vor dem Hintergrund möglicher Fördermittel bereits tätig geworden. Es liege
mittlerweile eine Zwischennachricht des Bundesministeriums vor, welches die
Angelegenheit zuständigkeitshalber an das Landesministerium weitergeleitet
habe.
Antrag
2: Prüfantrag - Umstellung auf elektronische Ratsunterlagen
Ratsherr
Hanisch berichtet, die CDU-Fraktion beantrage die Prüfung durch die Verwaltung,
ob und mit welchem Kostenaufwand die Umstellung der bisherigen Ratsarbeit auf
eine papierlose, elektronische Variante möglich sei. Dieser Antrag erfolge vor
dem ökologischen Hintergrund, Papier einsparen zu wollen. Dabei seien natürlich
Fragen des Datenschutzes insbesondere bei nichtöffentlichen Tagesordnungspunkten
zu beachten. Erfahrungen von Nachbarkommunen sollten unbedingt berücksichtigt
werden. Ein geeigneter Umstellungszeitpunkt wäre der Beginn der nächsten
Legislaturperiode des Rates. Insoweit sei möglicherweise auch noch der Haushalt
2020 betroffen, sofern investive Maßnahmen erforderlich würden.
SPD-Fraktion
Antrag
1: Planungskosten zur Erstellung eines ampellosen Verkehrskonzeptes um den
historischen Stadtkern
Ratsherr Multhaupt erklärt, seine Fraktion
beantrage, Planungskosten zur Erstellung eines „ampellosen
Verkehrskonzeptes“ um den historischen Stadtkern von Brakel in Höhe von
30.000 € in den Haushalt 2020 einzustellen. Unter dem Stichwort „2030“
beschreibt er die zukunftsorientierte Sichtweise, dieses Thema angehen und
vorantreiben zu wollen.
Ratsherr Tobisch
empfiehlt in diesem Zusammenhang, zunächst auf Ideensammlungen aus den
vergangenen Jahren und bereits bestehende Planungen zurück zu greifen.
Die Ratsherren Multhaupt
und Kruse äußern große Bedenken,
sich auf weit zurückliegende Projekte zu berufen, da diese nicht mehr
aussagekräftig sein. Es solle ein zukunftsorientiertes Gesamtkonzept anvisiert
werden, was auf tatsächlichen Zahlen basiere, mit dem Ziel, die
Verkehrssituation langfristig verbessern zu können.
UWG/CWG-Fraktion
Antrag 1: Bänke am Kaiserbrunnen (30.000 €). Es
wird beantragt, die Summe mit einem Sperrvermerk zu versehen.
Ratsherr Tobisch
erläutert den Antrag der UWG/CWG-Fraktion zur Haushaltssatzung 2020, der sich
auf den FB 3, Budget 551000 bezieht. Es wird beantragt die Summe über 30.000 €
für die Bänke am Kaiserbrunnen mit einem Sperrvermerk zu versehen.
Er teilt mit, dass der Kämmerer während der
Haushaltsberatung mitgeteilt habe, der Ansatz
im Haushaltsplanentwurf sei auf Basis verschiedener Angebote für neue
Bankmodelle erstellt worden. Für die Unterhaltung des Areals „Kaiserbrunnen“
sei der Forst zuständig, so dass die Maßnahme mit dem neuen Förster abgestimmt
werden müsste. Ratsherr Tobisch gibt
anschließend noch den Hinweis, das Kreisberufskolleg habe im Rahmen eines
Schulprojektes die „Köhlerhütte“ instandgesetzt. Möglicherweise könne die Stadt
Brakel eine Kooperation und Zusammenarbeit mit Schulen/Institutionen
anvisieren, um so die Instandsetzung der Bänke realisieren zu können.
Antrag Ratsherr Menke:
Antrag 1: Erhöhung des
Budgets für die Herrichtung von Stadtstraßen im Stadtbezirk Gehrden
Ratsherr Menke erläutert seinen Antrag zur Erhöhung des Budgets für die
Herrichtung von Stadtstraßen im Stadtbezirk Gehrden um ca. 100.000 €. In
Gehrden bestehe derzeit eine Baugrundnachfrage von 6-7 Baugrundstücken. Um den
Wünschen nach Bauland nachkommen zu können, müssten Baustraßen im neuen
Baugebiet angelegt werden, die bislang noch nicht im Plan berücksichtigt
wurden. Daher stelle er den Antrag, diese Position im Haushalt entsprechend
aufzustocken.
StAR Schlenhardt
teilt auf Nachfrage des Ratsherrn Tobisch
mit, diese Kosten seien separat im Haushalt zu veranschlagen und fallen nicht
unter das Bauunterhaltungsbudget.
StBR Groppe
erläutert kurz den Stand der Dinge, der Erwerb des Baugrundstückes sei für
dieses Jahr geplant, drei der dort befindlichen Baugrundstücke könnten dann
bereits für Bauinteressenten angeboten werden. Aufgrund der Topographie des
Gebietes werde eine Gesamtplanung erforderlich, eine Erschließungsstraße sei
für 2021 angedacht.
Ratsherr Menke
kritisiert, dass die sechs jungen Familien, die Interesse bekundet haben,
zeitnah bauen möchten und etwaige zeitliche Verzögerungen zu einem Desinteresse
führen könnten.
Ratsherr Simon
regt an, diese Planungen unbedingt voranzutreiben, da die zukünftige
Entwicklung und Verteuerung der Baukosten auch zu Problemen bei der
Finanzierung führen können. Der Wunsch junger Familien sich auf den Ortschaften
niederlassen zu wollen, sollte seitens der Stadt Brakel unbedingt befürwortet
und unterstützt werden.
Nach eingehender Diskussion und den Erläuterungen
des Dipl.-Ingenieurs Frewer zu einem
realistischen Kostenvolumen in Höhe von ca. 250.000 € für den Ausbau wird die
Möglichkeit anvisiert, diese Kosten als Verpflichtungsermächtigung in den
Haushalt 2020 aufzunehmen.
Bürgermeister Temme
teilt abschließend mit, am Freitag finde ein Ortstermin mit den
Bauinteressenten statt. Er stellt in diesem Zusammenhang ganz klar heraus, die
Verwaltung begrüße und befürworte den Bauwunsch der jungen Familien.
Um allen Fraktionen nach Vorstellung aller Anträge
nochmal die Möglichkeit zu bieten, sich eingehend zu beraten, wird die Sitzung
einvernehmlich in der Zeit von 19:20 Uhr bis 19:35 Uhr unterbrochen.
Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses als
Beschlussempfehlung für den Rat:
Über die seitens der Fraktionen eingebrachten
Anträge zum Haushalt 2020 wird anschließend wie folgt abgestimmt:
Fraktion |
Antrag |
Abstimmung |
CDU |
Antrag 1: Sperrvermerk für die Verbesserung der
Raumsituation in der OGS setzen Antrag 2: Prüfantrag an die Verwaltung - Umstellung auf
elektronische Ratsunterlagen |
einstimmig angenommen einstimmig angenommen |
SPD |
Antrag 1: Planungskosten zur Erstellung eines ampel-losen
Verkehrskonzeptes um den historischen Stadtkern |
mit
3-Ja-Stimmen, 9
Nein-Stimmen und 2
Enthaltungen mehrheitlich abgelehnt |
UWG/CWG |
Antrag 1: Bänke am Kaiserbrunnen (30.000 €). Es wird
beantragt, die Summe mit einem Sperrvermerk zu versehen. |
einstimmig angenommen |
|
Antrag Ratsherr Menke: Erhöhung des Budgets für die Herrichtung von
Stadtstraßen im Stadtbezirk Gehrden Nachtrag innerhalb der
Sitzung: Es werden
Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 250.000 € im Haushalt für das Jahr
2020 eingeplant |
einstimmig angenommen |