Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

 

Der Betriebsausschuss beschließt einstimmig, die Anregung zur Kenntnis zu nehmen.

Ferner wird beschlossen, dass eine endgültige Entscheidung in dieser Angelegenheit erst nach Abschluss des Testbetriebes erfolgen kann und wird.


Der Vorsitzende Giefers begrüßt zu diesem Punkt die anwesenden Erkelner Bürgerinnen und Bürger und verliest deren Anregung zum Erhalt des Brunnens in Erkeln.

Er bittet diesbezüglich den techn. Betriebsleiter Münstermann um seine Einschätzung. Dieser zeigt Verständnis dafür, dass  die aus dem Jahr 1913 bestehende Brunnenanlage für die Erkelner Bürger ein Kulturgut darstelle. Die Schließung des Brunnen sei jedoch noch nicht endgültig und richte sich danach, ob die zentrale Enthärtungsanlage eingeführt werde. Dies habe er auch mit Herrn Kleibrink, Initiator der Unterschriftenliste, in einem Gespräch erörtert. Die Brunnen in Bökendorf und Gehrden könnten mit geringerer Förderleistung weiter betrieben werden, da die jeweiligen Wässer in den örtlichen Hochbehältern zugemischt werden könnten. Auf die Brunnen in Erkeln und Schmechten müsse man jedoch aufgrund der Struktur der örtlichen Versorgungsnetze verzichten. An der Quellfassung in Erkeln sowie an den Leitungen sei in den vergangenen Jahren nicht investiert worden. Hier würde sich dann die Frage stellen, ob sich aufgrund der relativ geringen Fördermenge von ca. 22.000 m³ am Erkelner Brunnen (Vergleich zum gesamten Stadtgebiet von 865.000 m³) eine Investition zur Instandsetzung rentieren würde.

 

Zur damals durchgeführten Umfrage hinsichtlich der Einführung einer zentralen Enthärtungsanlage weist der techn. Betriebsleiter Münstermann darauf hin, dass sich in Erkeln 46 Haushalte dafür und 32 Haushalte dagegen ausgesprochen haben.

 

Die durch die Bürger getroffene Aussage, dass das Quellwasser eine besonders gute Qualität habe, müsse er jedoch widersprechen. Das „Vogelsang-Wasser“ habe gegenüber dem restlichen Brakeler Trinkwasser keine qualitativen Vorteile. Das im Wasserschutzgebiet Vorgelsang gewonnene Wasser stamme aus oberflächennahen Schichten und verfüge über vergleichsweise hohe Nitratwerte. Weiterhin sei man bei der Nutzung derartiger Wässer zur Desinfektion verpflichtet, außerdem werden zusätzliche Parameter bei der Trinkwasseruntersuchung gefordert. 

 

Zum Antrag der Erkelner Bürger zeigt Ratsherr Disse Verständnis, es sei immer lobenswert wenn sich die Bürger für die örtliche Politik interessieren und sich für ihren Ort einsetzen. Letztendlich habe die Umfrage in der Bevölkerung gezeigt, dass der Wunsch nach einer Enthärtungsanlage da sei, das Ergebnis des Pilotprojektes solle demnach abgewartet werden. Die Anregung aus der Bürgerschaft könne gerne aufgenommen und über das weitere Vorgehen dann nach den Ergebnissen des Pilotprojektes besprochen werden.

 

Ratsherr Multhaupt vertritt ebenfalls die Meinung, dass der Vorschlag seitens der Verwaltung richtig sei und man das Ergebnis des Pilotversuchs abwarten solle. Er fragt an, was es für Möglichkeiten zum Weiterbetrieb des Brunnens gebe, wenn trotz Einführung der Enthärtungsanlage ein Weiterbetrieb gewünscht wäre.

Auf die Frage des Aufwandes zur Sanierung der Trinkwassergewinnung im Vogelsang erläutert der techn. Betriebsleiter Münstermann, dass eine ca. 1,5 km lange und über 100 Jahre alte Leitung zu erneuern wäre, dessen genaue Lage nicht dokumentiert sei. Insbesondere die Sanierung der etwa 4-5 Quellfassungen gleichen Alters würde auch für die Spezialunternehmen eine besondere Herausforderung darstellen. Weiterhin sei derzeit der Erkelner Hochbehälter zu klein. Um diesen den aktuellen Regeln der Technik anzupassen, wäre vermutlich ein Neubau erforderlich.

 

Zu seiner Frage, ob das Wasser der Erkelener Bürger zu 100% aus dieser Quelle stamme, berichtet der techn. Betriebsleiter Münstermann, dass eine geringe Anzahl von Erkelner Haushalten Ostheimer Wasser aus der Transportleitung Brakel-Hembsen beziehe.

 

Ratsherr Schulte äußert sich ebenfalls lobend zum Antrag der Erkelner Bürger. Zwar halte er es für wichtig, möglichst viele Gewinnungsanlagen zu erhalten, dennoch könne heute noch keine Entscheidung darüber getroffen werden.

 

Als Vorsitzender des BZA Erkeln berichtet der Vorsitzende Giefers aus deren zuvor stattgefundenen Sitzung. Demnach sei der Antrag der Erkelner Bürger zum Erhalt der historischen Anlage an die Verwaltung gerichtet worden. Im Bezirksausschuss habe man darüber diskutiert, evtl. eine Arbeitsgruppe zu bilden. Man könne sich vorstellen beispielsweise eine Art Infopunkt zum Thema Wasserwirtschaft vor Ort anzubieten. Evtl. bestünde auch die Möglichkeit eine Zapfstelle einzurichten und diese über das LEADER-Projekt des Kreises zu finanzieren.

 

Der Vorsitzende Giefers hält abschließend fest, dass zunächst das Untersuchungsergebnis des Pilotversuchs abgewartet werde solle. Nach Auswertung der Ergebnisse könne zum Ende des Jahres 2018 bzw. zu Beginn des neuen Jahres dann im Betriebsausschuss über das weitere Vorgehen zum Erkelner Brunnen beraten werden.

Der techn. Betriebsleiter Münstermann weist darauf hin, dass geplant sei, die Pilotanlage in den nächsten Tagen zu installieren.